Gezielt in Nachwuchsprogrammen geförderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben deutlich bessere Chancen auf eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft. Dies belegen die ersten Ergebnisse einer umfassenden Studie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu wissenschaftlichen Karrierewegen, die jetzt beim 16. Jahrestreffen des German Academic International Network (GAIN) in Washington D.C. vor deutschen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in den USA und Kanada sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten des politisch-parlamentarischen Raums vorab vorgestellt wurden. Die von der Generalsekretärin der DFG, Dorothee Dzwonnek, präsentierten Auswertungen zeigen am Beispiel des Emmy Noether-Programms und des Heisenberg-Stipendiums der DFG, wie effektiv der wissenschaftliche Nachwuchs in Deutschland durch diese Förderinstrumente auf dem Weg zur Professur vorangebracht wird.
So sind 63 Prozent der Personen, die in den Jahren 2007 und 2008 erfolgreich in der frühen Karrierephase einen Antrag auf Förderung im Emmy Noether-Programm gestellt haben, inzwischen auf eine Professur berufen worden. Zum Vergleich: Von den Personen, deren Antrag keine Förderempfehlung erhielt, wurden bislang nur 29 Prozent berufen. Von den erfolgreichen Antragstellerinnen und Antragstellern aus den Jahren 2001 bis 2003 haben inzwischen sogar mehr als 80 Prozent eine Professur erlangt. Ähnlich verhält es sich mit dem Heisenberg-Stipendium, das sich an etablierte und potenziell berufbare Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler richtet: Von den in den Jahren 2007 und 2008 erfolgreichen Antragstellerinnen und Antragstellern haben heute 83 Prozent eine Professur inne, von den nicht erfolgreichen sind es nur 54 Prozent.
„Die beiden Nachwuchsförderprogramme der DFG leisten – das zeigen die Auswertungen – auf höchstem Niveau das, was sie leisten sollen“, sagte die DFG-Generalsekretärin bei der Vorstellung der Ergebnisse. Dies müsse auch im Zusammenhang mit aktuellen wissenschaftspolitischen Entscheidungen wie der Einführung des Nachwuchspaktes berücksichtigt werden. „Wir müssen darauf achten, dass die Fördererfolge und Förderfunktionen der bestehenden Nachwuchsprogramme erhalten bleiben.“
Der Nachwuchspakt sieht die Finanzierung von 1000 zusätzlichen Tenure-Track-Professuren vor. „Hier darf es für Geförderte in DFG-Nachwuchsprogrammen nicht zu einer künstlichen Verlängerung der wissenschaftlichen Bewährungsphase durch eine zweite Tenure-Track-Phase nach der Förderung kommen“, so Dzwonnek. „Genauso wenig darf es zu einer Verschiebung von Tenure-Stellen in das Tenure-Track-Programm hinein kommen und damit zur Schließung bisher üblicher Tenure-Optionen gerade für diejenigen, die sich bislang in hoch kompetitiven Verfahren wie dem Emmy Noether-Programm durchsetzen konnten.“
Die jetzt präsentierten ersten Ergebnisse der Studie über Karrierewege in DFG-Nachwuchsprogrammen sind auch in einem DFG-Infobrief veröffentlicht worden. Es handelt sich dabei um ausgewählte Resultate einer umfassenden Studie, die weitere für den wissenschaftlichen Nachwuchs relevante Programme in den Blick nehmen und über 1000 Lebensläufe untersuchen wird. Neben der Frage nach dem Karriereerfolg werden auch die institutionelle, sektorale und internationale Mobilität sowie das Antragsverhalten und der Erfolg der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in anderen DFG-Programmen behandelt. Die Veröffentlichung der Gesamtstudie ist für das kommende Jahr geplant.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie im DFG-Infobrief „Karrierewege im Emmy Noether-Programm und beim Heisenberg-Stipendium“
Kontakt
Magdalena Schaeffer,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Tel. +49 228 885-2130
Magdalena.Schaeffer(at)dfg.de