Die Forscher kommen in der Studie zu dem Ergebnis, dass, während andere Forschungsfelder florieren, die Forschung in den MINT-Feldern seit 10 Jahren um rund 0,2 Prozent jährlich gesunken ist.
Das schlechte Abschneiden der Region führen die Forscher sowohl auf eine unzureichende Schul- und Hochschulausbildung in den MINT-Fächern als auch auf die Konkurrenz anderer Disziplinen zurück. So werden die Hochschuleinschreibungen durch die Human- und Sozialwissenschaften angeführt. Dies führt unter anderem dazu, dass der Anteil der MINT-Forscher in der Bevölkerung äußerst gering ist und bei gerade einmal 0,0092 Prozent liegt. Im globalen Schnitt sind es rund ein Prozent.
Zudem sei die afrikanische Forschungslandschaft überdurchschnittlich häufig von internationalen Kooperationen abhängig. Im Süden und Osten des Kontinents entstanden rund 70-80 Prozent aller Projekte mit internationaler Partnern. Die Entwicklung, so die Autoren, deute darauf hin, dass die Länder über unzureichende eigene Forschungskapazitäten verfügen. So geben die untersuchten Länder lediglich zwischen 0,25 - 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung aus.
Die Autoren konstatieren weiterhin eine nur selten zu Stande kommende interafrikanische Kooperation in der Forschung. So belief sich die regionale Zusammenarbeit auf gerade einmal 2 Prozent der gesamten Forschung. Auch die Kooperation zwischen dem afrikanischen Wissenschaftsbetrieb und regionalen privatwirtschaftlichen Akteuren machte in den Jahren zwischen 2003-12 nur rund 1-2,4 Prozent des gesamten Forschungsvolumens aus.
Dennoch werden auch positive Entwicklungen festgestellt. Während die Forschung in den MINT-Feldern rückläufig ist, konnten andere Bereiche stark zulegen. Größter Profiteur ist hier die Gesundheitswissenschaft. Diese wuchs im Vergleichszeitraum jährlich um 4 Prozent und macht derzeit rund 45 Prozent der gesamten Forschung in der Region aus.
Zum Nachlesen:
- University World News (11.12.2015): STEM research in Sub-Sahara declining – World Bank