Die HBC ermöglichte den Professoren Einblicke in die Lehre samt Laboren der Studiengänge Industrielle Biotechnologie sowie Energie-Ingenieurwesen. Auf dem Programm stand zudem ein Besuch bei Boehringer-Ingelheim mit dem Fokus auf das Energiemanagement des Unternehmens.
„Wir haben das Ziel, jedem Studierenden ein Semester im Ausland zu ermöglichen“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Norbert Büchter, Prorektor für Studium und internationale Angelegenheiten. Dafür pflege die Hochschule Partnerschaften mit Universitäten weltweit. „Taiwan gehört für Studenten zweifellos zu den attraktiven Ländern für einen solchen Austausch.“
Die Delegation aus Taiwan war auf Einladung der Gesellschaft für internationale, wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit – Baden-Württemberg International (bw-i) – nach Biberach gekommen. Die Gesellschaft strebt eine strategische Kooperation zwischen Baden-Württemberg und Taiwan an, nicht nur auf Hochschulebene.
Das Land sei laut Einschätzung von bw-i interessant für Baden-Württemberg, nachdem es sich Europa zuwende und wie hierzulande Bildung und Know-how als wichtigste Ressource ansehe, berichtet Sinje Miebach, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes an der Hochschule Biberach. Sie wird die HBC im September auf einer Reise nach Taiwan vertreten und die Technischen Universitäten vor Ort anschauen. Der Besuch jetzt „war eine Art Vorhut“, erläutert Miebach, „die taiwanesischen Professoren wollten das Treffen im September nicht abwarten“, sagt sie. Das Interesse sei so groß gewesen, dass die Wissenschaftler aus Taiwan sich für eine erste Reise entschieden hätten, um sich selbst ein Bild zu machen und sich den baden-württembergischen Hochschulen vorzustellen.
Im Mittelpunkt dieses Besuches in Deutschland stand eine Netzwerkkonferenz in Stuttgart, bei der die Technischen Hochschulen sowie das Bildungssystem Taiwans vorgestellt wurden. Auch das Interesse an einem Austausch mit Unternehmen – Taiwan will sein Studienangebot ähnlich wie an Hochschulen für angewandte Wissenschaften stärker praxisorientiert aufbauen – machten die Gäste deutlich.
Als gelungenes Beispiel für Hochschulen in Baden-Württemberg wählte bw-i die HBC aus. Und schnell war klar: Das Interesse an den Biberacher Themen und gerade der interdisziplinäre Austausch der Naturwissenschaft Biotechnologie und dem Energie-Ingenieurwesen stößt auf „riesiges Interesse“ (Miebach).
Ein konkreter Austausch ist dadurch in greifbare Nähe gerückt. Möglich, so Sinje Miebach, dass die ersten Studierenden bereits im kommenden Jahr an einem entsprechenden Programm teilnehmen. Und sie ist sicher: Auch für die Biberacher Studenten sei der geplante Austausch sehr attraktiv: „Taiwan ist ein guter Einstieg für Asien“.