StartseiteAktuellesNachrichtenTU Berlin forscht im EU-Programm „Shift2Rail“ zur Rundumerneuerung des Schienenverkehrs in Europa

TU Berlin forscht im EU-Programm „Shift2Rail“ zur Rundumerneuerung des Schienenverkehrs in Europa

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das EU-geförderte Programm „Shift2Rail“ soll den Wechsel von der Straße auf die Schiene in Europa vorantreiben. Der Fachbereich Schienenfahrzeuge der Technischen Universität Berlin ist an drei Teilprojekten beteiligt.

Der Projektverbund „Shift2Rail“ ist Teil des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizont 2020. „Shift2Rail“ will die Marktposition europäischer Schienenfahrzeughersteller durch eine verbesserte Qualität stärken. Leisere, komfortablere und zuverlässigere Züge sollen von europäischen Unternehmen entwickelt und auf einer europaweiten innovativen Schienennetzinfrastruktur betrieben werden. Auf diese Weise soll der Schienenverkehr zunehmend zu einer attraktiven Alternative angesichts wachsenden Personen- und Güterverkehrs werden und der Wechsel von der Straße auf die Schiene gelingen.

TU Berlin an drei Teilprojekten beteiligt

DESTINATE ist ein Projekt von acht Partnern aus sechs europäischen Ländern, das vom Fachgebiet Schienenfahrzeuge der TU-Berlin koordiniert wird. Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, kosteneffiziente Maßnahmen zur Minderung des Bahnlärms zu erforschen. Die Untersuchungen, die innerhalb des Projektes an seinem Fachgebiet durchgeführt werden, sind Messungen des Luft– und Körperschalls in Straßenbahnen.

Die Messungen nehmen die TU-Wissenschaftler in Straßenbahnen im spanischen Valencia vor. Ihre erhobenen Daten sind die Grundlage für dreidimensionale Lärmkarten, die an der ETH Zürich erstellt werden. Die Lärm- und Schallaufnahmen sollen dazu führen, dass Straßenbahnen im Inneren so konstruiert werden, dass sie leiser sind. Mehr als 200.000 Euro wurden von der TU Berlin für die zweijährigen Forschungen eingeworben.

Ein zweites Vorhaben, an dem sein Fachgebiet beteiligt ist, ist DYNAFREIGHT. Ziel dieses Projektes ist es, innovative technische Lösungen zu finden, um die bei sehr langen Zügen auftretenden Längsschwingungen zu reduzieren, wobei der Fokus der Forschung auf langen Güterzügen liegt. Längsschwingungen können zum Zerreißen der Kupplungen und damit zum Auseinanderbrechen der Züge führen.

Am Ende des Projektes wollen die TU-Wissenschaftler in der Lage sein, Empfehlungen für Konstruktionen im pneumatischen und mechanischen Bereich zu geben, um die Längsschwingungen zu minimieren. Zwei Jahre werden die Arbeiten am Fachgebiet mit mehr als 110.000 Euro gefördert. Involviert sind zehn Partner aus sechs EU-Ländern.

Mit einem innerbetrieblichen Problem des Güterverkehrs beschäftigt sich das Vorhaben INNOWAG. Es sollen neuartige Überwachungs- und vorbeugende Instandhaltungslösungen entwickelt werden mit dem Ziel, die Stillstandzeiten von Güterzügen signifikant zu verringern. 

Ursache für die viel zu langen Stillstandzeiten sind die notwendigen, aber bislang zeitraubenden Überprüfungen der Waggons auf ihre Betriebssicherheit und Verkehrstauglichkeit durch den Wagenmeister. Diese technische Kontrolle nimmt vor jeder Abfahrt bis zu vier Stunden in Anspruch. Die Überprüfungen sollen automatisiert und auf 20 Minuten verkürzt werden. INNOWAG hat eine Laufzeit von 30 Monaten und wird an der TU Berlin mit circa 180.000 Euro gefördert.

Kontakt

Prof. Dr. Markus Hecht
TU Berlin
Fachgebiet Schienenfahrzeuge
Tel.: 030/314-25150
E-Mail: markus.hecht(at)tu-berlin.de

Quelle: Technische Universität Berlin / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Mobilität Engineering und Produktion Förderung

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