Der Austausch gilt als vorbildlich: Der 500. Student aus den USA kommt in diesem Wintersemester im Rahmen des Hessen-Wisconsin-Landesprogrammes an eine der hessischen Hochschulen und wird mit einer Urkunde des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK) ausgezeichnet. An der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die zugleich auf deutscher Seite die offizielle Koordinationsstelle für dieses älteste aktive Landesaustauschprogramm ist, haben bereits 67 Studierende am Programm teilgenommen: 41 „Outgoings“, die ein Semester in Wisconsin studiert haben, und 26 „Incomings“, die das Akademische Auslandsamt der JLU in Gießen begrüßen konnte.
Über das wachsende Interesse auf amerikanischer Seite sind JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und Julia Volz, die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der JLU, gleichermaßen erfreut. „Das ist ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen unserer erfolgreichen Internationalisierungsstrategie“, betont Prof. Mukherjee. Einmal mehr unterstreicht er in diesem Zusammenhang, dass Internationalisierung als ein Querschnittsthema von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Universität sei – „als Teil des institutionellen Selbstverständnisses und als ein Kernelement in der Gesamtausrichtung und Entwicklungsplanung“.
Der JLU-Präsident hatte in der vergangenen Woche Gelegenheit, die Gastfreundschaft der Partner in Wisconsin auch persönlich zu erleben. Prof. Mukherjee gehörte der offiziellen Delegation des Landes Hessen unter der Leitung von Ministerpräsident Volker Bouffier an, die in den mittleren Westen der USA reiste, um Einrichtungen und Unternehmen kennenzulernen, die enge Kontakte zum Land Hessen pflegen. Beide Partner sind voll des Lobes über die Zusammenarbeit; viel Anerkennung gab es auf amerikanischer Seite für das hessische Engagement. Ministerpräsident Bouffier und der Gouverneur des US-Bundesstaates Wisconsin, Scott Walker, unterzeichneten gemeinsam mit dem Präsidenten des University of Wisconsin System, Prof. Kevin. P. Reilly, und dem JLU-Präsidenten Prof. Mukherjee in der Hauptstadt Madison ein Memorandum of Understanding (MOU). Beide Seiten wollen in Zukunft noch enger im Bereich der Wirtschaft kooperieren und den akademischen Austausch weiter intensiveren. Pro Jahr sollen Wissenschaftler sowie mindestens 25 Studierende an dem Austauschprogramm teilnehmen.
Die enge Verbindung von Hessen und Wisconsin hat Modell- und Vorbildcharakter. Die am 20. September 1976 gestartete Kooperation besteht seit 35 Jahren und ist für beide Seiten die am längsten dauernde internationale Beziehung. Das Hessen-Wisconsin-Landesprogramm besteht seit 1999. Seit der damaligen Unterzeichnung einer „Declaration of Understanding“, die unter anderen auch vom damaligen JLU-Präsidenten Prof. Dr. Stefan Hormuth mit unterzeichnet wurde, dient das Hessen-Wisconsin-Landesprogramm als role model für den Austausch von Studierenden und Hochschulpersonal zwischen den zwölf staatlichen hessischen Hochschulen und den 13 Hochschulen des University of Wisconsin System. 484 Studierende aus Wisconsin kamen seit dem Beginn des Austauschs nach Hessen, weitere 72 werden noch im Laufe dieses Jahres erwartet. Im Gegenzug werden 33 hessische Studierende im Wintersemester nach Wisconsin reisen; 244 Outgoings waren es in den vergangenen zwölf Jahren.
Hessische Studierende können ein studiengebührenfreies Semester oder akademisches Jahr im mittleren Westen der USA verbringen. Die amerikanischen Studierenden haben die Möglichkeit, zwischen Kurzzeit- oder Semesteraufenthalten in Hessen zu wählen. Zum Erfolg des Austauschs tragen insbesondere auch die Möglichkeiten der Teilnahme an so genannten Short term programs bei, die von den hessischen International Summer Universities (ISU) angeboten werden. Ehemalige amerikanische Austauschstudierende loben die intensive und individuelle Beratung und wissen die steigende Anzahl an englischsprachigen Angeboten zu schätzen. Wechselseitige Besuche von Angehörigen bestimmter Fachbereiche, aber auch interessante Rahmenprogramme, die von der geführten Campustour bis hin zu Exkursionen reichen, tragen dazu bei, dass sich das Angebot als wertvoll und attraktiv herumspricht.
Kontakt
Julia Volz
Akademisches Auslandsamt
Goethestraße 58
35390 Gießen
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