Nur jeder zehnte Bewerber hat einen Zuschlag bekommen – Dr. Miguel Gutiérrez Maté ist einer davon. Der Nachwuchswissenschaftler, der an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) forscht, wird mit einem neuen Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) gefördert, das einerseits die Auslandsmobilität erhöhen und andererseits die Rückkehr nach Deutschland erleichtern soll.
Ein Forschungsaufenthalt im Ausland ist ein Pluspunkt für die wissenschaftliche Karriere. Mit dem Programm „PRIME“ geht der DAAD neue Wege, wenn es darum geht, Postdoktoranden zu unterstützen: Statt eines Stipendiums erhalten die Geförderten eine Stelle an einer deutschen Universität ihrer Wahl, an der sie ihre Arbeit nach einem einjährigen Aufenthalt im Ausland ein halbes Jahr lang fortsetzen können. So soll die Rückkehr nach Deutschland erleichtert werden. Eine weitere Besonderheit: Die Förderung ist unabhängig von der Nationalität – das Programm steht allen offen, die ihre Zukunft in Deutschland sehen.
Insgesamt 344 Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen bewarben sich – und nur 31 hatten Erfolg. „Das Renommee und die Unterstützung des deutschen Gastgebers spielte bei der Entscheidung der Auswahlkommission eine wichtige Rolle“, heißt es in der Begründung, die die Jury an Prof. Dr. Silke Jansen, Lehrstuhl für Romanistik, insbesondere Sprachwissenschaft, und „Gastgeberin“ von Dr. Gutiérrez Maté, schickte.
„Wir freuen uns, dass die exzellente Arbeit von Dr. Gutiérrez Maté gefördert wird und er die Möglichkeit erhält, seine wissenschaftliche Karriere sowohl im Ausland als auch an der FAU fortzusetzen“, sagt Prof. Jansen. Dass er ein vielversprechender junger Forscher ist, weiß die Romanistikprofessorin aus gemeinsamen Projekten.
Bereits im Oktober will er seinen Auslandsaufenthalt an der University of California in Irvine, USA, antreten. In den nächsten zwölf Monaten wird er dort das jahrhundertelange Nebeneinander von Spanisch und der spanisch-basierten Kreolsprache Palenquero in San Basilio de Palenque in Nordkolumbien untersuchen. Das Dorf wurde während der spanischen Kolonialzeit von geflohenen Sklaven gegründet und hat heute rund 3.500 Einwohner, etwa 2.500 davon sprechen noch Palenquero. „An der Universität in Irvine habe ich die Chance, mit Prof. Dr. Armin Schwegler zusammenzuarbeiten. Er ist der führende Wissenschaftler, der zur kreolischen Gemeinde in San Basilio forscht“, erklärt Dr. Miguel Gutiérrez Maté. „Prof. Jansen wiederum ist eine der renommiertesten Expertinnen, die sich in Deutschland mit kreolischen Sprachen beschäftigen.“ Mit dem Aufenthalt in den USA und seiner Arbeit in Erlangen will der Nachwuchswissenschaftler vor allem eines – seiner Habilitation an der FAU einen großen Schritt näherkommen.
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