Die Universität Göttingen hat das Centre for Modern Indian Studies (CeMIS) offiziell eröffnet. An dem neuen Zentrum befassen sich Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler mit den dynamischen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen des modernen Indien. Zum Wintersemester 2010/2011 hat am CeMIS ein neu konzipiertes Lehrprogramm mit Bachelor- und Masterstudiengängen begonnen. „Das CeMIS soll mittelfristig eine der international führenden Einrichtungen für moderne Indienforschung werden“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Kurt von Figura. „Als Kompetenzzentrum für das heutige Indien soll es Aktivitäten in der Forschung, Ausbildung, Politikberatung und Öffentlichkeitsinformation entfalten.“ Ein wichtiger Bestandteil des Zentrums für Moderne Indienstudien ist die Kooperation mit ausgewählten indischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. „Durch seinen thematischen und interdisziplinären Ansatz hebt sich das CeMIS vom Großteil der bestehenden Zentren für Indienstudien in Deutschland und Europa ab. Dies ermöglicht eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern auf der ganzen Welt“, so Prof. Dr. Raghunath Shevgaonkar, Vizekanzler der Göttinger Partneruniversität in Indien, der University of Pune.
Das Land Niedersachsen unterstützt das CeMIS in den kommenden Jahren mit insgesamt fünf Millionen Euro. Dr. Josef Lange, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur: „Das CeMIS und der Ausbau des Schwerpunkts Asien sind ein großer Gewinn für die Universität Göttingen. Interdisziplinäre Regionalzentren sind die produktivste Möglichkeit, Kompetenzen der Regionalforschung zu bündeln. Durch den Aufbau des CeMIS und des neuen Zentrums für Ostasienwissenschaften wird dieser Schwerpunkt auf eine zukunftsfähige Basis gestellt. Vor allem auch die enge Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnern wie dem Göttinger Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Minderheiten verspricht herausragende Ergebnisse und eine weitere Steigerung der Exzellenz Göttingens.“ Neben dem Zentrum für Ostasienwissenschaften und dem Göttinger Max-Planck-Institut wird das CeMIS auch eng mit dem Courant Forschungszentrum „Armut, Ungleichheit und Wachstum in Entwicklungsländern“ zusammenarbeiten, das die Universität Göttingen mit Mitteln aus der Exzellenzinitiative aufgebaut hat.
Am CeMIS richtet die Universität Göttingen sechs neue Professuren ein. Inhaber des Lehrstuhls „Moderne indische Geschichte“ und geschäftsführender Direktor des Zentrums ist seit Juli 2009 Prof. Dr. Ravi Ahuja. Der Lehrstuhl „Entwicklungsökonomie“ ist seit Oktober dieses Jahres mit Prof. Dr. Ashok Rai besetzt. Die Ethnologin Prof. Dr. Kim Gutschow hat zum August 2011 einen Ruf auf den Lehrstuhl „Ethnologie des öffentlichen Gesundheitswesens mit einem Regionalschwerpunkt Südasien“ angenommen. Die Religionswissenschaftlerin Prof. Dr. Rupa Viswanath hat einen Ruf auf den Lehrstuhl für „Indische Religionen“ erhalten. Zudem laufen die Berufungsverfahren für die Professuren „Gesellschaft und Kultur des modernen Indien“ sowie „Staat und Demokratie im modernen Indien“.
Im Wintersemester 2010/2011 hat am CeMIS ein neu konzipiertes Lehrprogramm mit einem Bachelor- und einem Master-Studiengang begonnen. Ein internationales Promotionsprogramm befindet sich bereits im Aufbau. Beide Studiengänge bestehen aus interdisziplinären Veranstaltungen, die das CeMIS, Gastdozenten aus aller Welt sowie Wissenschaftler der Philosophischen, Sozialwissenschaftlichen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten der Universität Göttingen anbieten. Der Bachelor-Studiengang „Interdisziplinäre Indienstudien“ vereint landeskundliches Wissen mit wirtschaftlichen, ethnologischen, politischen und historischen Perspektiven auf das moderne Indien. Der englischsprachige Master-Studiengang „Modern Indian Studies“ bietet Studierenden aus aller Welt mit einem intensiven Studium der Entwicklung, Kultur und Gesellschaft Indiens ein international einmaliges Angebot. Studierenden des Bachelor-Studiengangs wird empfohlen, ein Semester in Indien zu studieren, während im Master-Studiengang ein Aufenthalt an einer indischen Universität fester Bestandteil des Studienprogramms ist.
Um den Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden weiter zu fördern hat die Universität Göttingen seit der Eröffnung ihrer Auslandsrepräsentanz an der indischen University of Pune im Jahr 2008 zahlreiche Kooperationen mit bedeutenden Universitäten und Forschungseinrichtungen in ganz Indien abgeschlossen, unter anderem mit der renommierten School of Social Sciences an der Jawaharlal Nehru University in Neu-Delhi und der University of Delhi, zu der auch die Delhi School of Economics gehört. Insgesamt gibt es derzeit 26 Kooperationsprojekte zwischen Einrichtungen der Universität Göttingen und indischen Partnern, an denen mehr als 50 Göttinger Professoren beteiligt sind. Weitere Projekte befinden sich in Vorbereitung, da-runter ein internationaler Sonderforschungsbereich und zwei internationale Graduiertenkollegs. Die Zahl der Studierenden, die von Göttingen aus nach Indien gehen, stieg von vier im Jahr 2008 auf 20 im Jahr 2010. Die Zahl der indischen Studierenden in Göttingen stieg seit dem Jahr 2007 von 45 auf derzeit 70. Darüber hinaus forschen zurzeit 70 indische Gastwissenschaftler in Göttingen. Diese Zahlen sollen zukünftig weiter gesteigert werden.
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Vizepräsidentin der Georg-August-Universität Göttingen
Wilhelmsplatz 1
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E-Mail: hiltraud.casper-hehne(at)zvw.uni-goettingen.de
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Prof. Dr. Ravi Ahuja
Georg-August-Universität Göttingen
Zentrum für Moderne Indienstudien
Waldweg 26
37073 Göttingen
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E-Mail: ravi.ahuja(at)phil.uni-goettingen.de
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