Das Programm startet zu Beginn des nächsten Semesters im September 2010; dann können malaysische Studierende exakt den gleichen Bachelorstudiengang Mechatronik – auch mit denselben Schwerpunkten – studieren wie ihre „Kommilitonen“ in Karlsruhe. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding zwischen beiden Hochschulen wurde Ende Mai 2010 während eines Besuchs von Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel, Prorektor Prof. Dr. Dieter Höpfel und Prof. Dr. Edwin Hettesheimer, Professor an der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik, an der malaysischen Partnerhochschule unterzeichnet. Im kommenden Jahr soll dann die Übernahme des Bachelorstudiengangs Fahrzeugtechnologie folgen.
Das Abkommen beinhaltet für die malaysische Hochschule die vollständige Übernahme des Curriculums des jeweiligen Studiengangs. Professoren und Professorinnen aus Karlsruhe werden als Gastdozenten ihre Vorlesungen auf Deutsch in Blockveranstaltungen in Malaysia halten. Die Sprachkenntnisse, die die Studierenden hierfür erwerben müssen, entsprechen denen, die ausländische Studienbewerber für den Hochschulzugang in Deutschland vorweisen müssen. Die Regelstudienzeit erhöht sich aus diesem Grund auf neun Semester, wohingegen es in Karlsruhe sieben sind. Die Kooperation sieht auch vor, dass die Prüfungen im Vorfeld mit den Professoren der Hochschule Karlsruhe abgestimmt werden. Neben anderen Prüfungen wurde insbesondere zur Abnahme der mündlichen Abschlussprüfung vereinbart, dass an dieser auch ein deutscher Prüfer beteiligt ist. Bei erfolgreichem Absolvieren des Studiums dürfen die Ingenieure den akademischen Grad beider Hochschulen tragen.
Dass die Kosten für diesen Transfer zu hundert Prozent der malaysische Staat trägt – anders als bei den meisten anderen internationalen Kooperationsabkommen, wo der DAAD (Deutsche Akademische Austauschdienst) in der Regel einen großen Teil finanziert – kann als eindeutiges Signal für das besondere Engagement und Interesse Malaysias an der Kooperation gewertet werden.
Die 1:1-Übernahme des Studienkonzepts bedeutet für die malaysischen Studierenden, dass sie ihre Ausbildung mit einem großen Praxisanteil – beispielsweise durch das integrierte Praktische Studiensemester – absolvieren. Die malaysische Industrie hat mit großem Zuspruch auf diesen Schritt der Neuausrichtung in der Ingenieurausbildung reagiert und zugesichert, für eine enge Zusammenarbeit im Rahmen von Praktischen Studiensemestern oder Abschlussarbeiten zur Verfügung zu stehen. Damit verbinden sich für die malaysische Hochschule auch intensivere Kooperationen mit dortigen Unternehmen, von denen beide Parteien gleichermaßen profitieren können.
Aber nicht nur für die asiatische Bildungsstätte hat dieser Transfer Vorteile, auch die deutsche Industrie profitiert von dieser Art der Kooperation: Malaysia ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort, an dem zahlreiche deutsche Unternehmen produzieren. Für sie sind die künftigen Ingenieure, die dazu noch über entsprechende Deutschkenntnisse verfügen, begehrte Arbeitnehmer. Die Hochschule Karlsruhe als „Exporteur“ kann mit diesem Programm ihre internationalen akademischen Kooperationen ausbauen. „Und es ist selbstsprechend, dass sich die Universität Malaysia Pahang als Vorbild die Hochschule Karlsruhe ausgewählt hat, die aktuell in zwei wichtigen Hochschulrankings als beste bzw. eine der besten Fachhochschulen Deutschlands abgeschnitten hat“, resümiert Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel.
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