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Universität Tübingen: Deutsch-amerikanisches Forschungsprojekt zur Zellkommunikation veröffentlicht Forschungsergebnisse

Forscher der Universität Tübingen entwickelten in einem internationalen Projekt eine Methode, mit der sich die Kommunikation zwischen gesunden und bösartigen Zellen abbilden und verstehen lässt. Die Forschungsergebnisse wurden nun in einer Fachzeitschrift veröffentlicht.

Forscher des „Memorial Sloan-Kettering Cancer Center“ in New York haben in Zusammenarbeit mit dem Proteome Center Tübingen (PCT) der Universität Tübingen eine neue Methode entwickelt, mit der sich die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Zelltypen entschlüsseln lässt. Mit der Methode „CTAP“ (cell type specific labeling using amino acid precursors) können die Wissenschaftler genau die Zelle identifizieren, in der ein bestimmtes Protein produziert wurde. Dies kann besonders für die Erforschung von Krebs ein nützliches Werkzeug sein: So könnte die Signalübertragung zwischen normalen und bösartigen Zellen untersucht werden, um die molekularen Mechanismen besser zu verstehen, durch die umliegende gesunde Zellen Einfluss auf das Wachstum eines Tumors und dessen Reaktionen auf Behandlungen nehmen. Die Forschungsergebnisse wurden am 1. Juli 2013 in der Online-Fachzeitschrift Nature Methods veröffentlicht.

Die Zellen von Wirbeltieren können nicht alle Aminosäuren selbst herstellen, die sie zum Wachsen und Weiterleben brauchen. Die neue Technik nutzt dies: Das Team um Dr. Nicholas Gauthier und Dr. Martin Miller vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center entwickelte Zellen, die Enzyme zur Biosynthese von Aminosäuren produzieren, welche diesen Zellen das Wachstum bei Zugabe von Vorstufen bestimmter Aminosäuren ermöglichen. Ferner zeigten die Forscher, dass die Ergänzung mit markierten Formen dieser Vorstufen mittels schweren stabilen Isotopen zum Einbau der markierten Aminosäuren in Proteine führt.

Dr. SoufiBoumediene  und Dr. Boris Macek vom Proteome Center der Universität Tübingen entwickelten Versuche, mit denen per massenspek-trometrischer Analyse nach solchen Proteinen gesucht werden konnte. So waren sie in der Lage, die Zelle zu identifizieren, aus der das abgesonderte Protein stammte. Diese Methode, die Verbindung zwischen Proteinen und spezifischen Zelltypen zu ermitteln, kann nach Ansicht der Wissenschaftler genutzt werden, um die Kommunikation zwischen Zellen zu untersuchen.

Publikation: “Cell-selective labeling using amino acid precursors for proteomic studies of multicellular environments", Nicholas P Gauthier, Boumediene Soufi, William E Walkowicz, Virginia A Pedicord, Konstantinos J Mavrakis, Boris Macek, David Y Gin, Chris Sander & Martin L Miller, Nature Methods 2013

Kontakt

Dr. Soufi Boumediene
Universität Tübingen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Proteome Center Tübingen (PCT)
Telefon +49 7071 29-70568
boumediene.soufi(at)uni-tuebingen.de

Quelle: IDW Nachrichten / Eberhard Karls Universität Tübingen Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA Themen: Bildung und Hochschulen Lebenswissenschaften

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