Die Idee ist, eine Anlage von 25 Megawatt im überkritischen Bereich von Kohlendioxid (sCO2) zu betreiben. „In diesem Zustand bekommt Kohlendioxid die Dichte einer Flüssigkeit und behält die Zähigkeit eines Gases. So betriebene Kraftwerke haben einen höheren Wirkungsgrad, geben aber weniger Schadstoffe an die Umwelt ab“, erklärt Professor Dr. Dieter Brillert von der UDE. Mit sCO2 befasst sich der Experte für Strömungsmaschinen bereits in einem anderen EU-Vorhaben. Weil die Ergebnisse vielversprechend sind, sollen sie jetzt mit der Industrie weiterentwickelt werden.
Das System mit überkritischem Kohlendioxid ist für jede Art von Stromerzeugung denkbar – für Kohle- ebenso wie für Solar- und Biomassekraftwerke. Die Vorteile: Die Anlagen lassen sich schnell hoch- und runterfahren, und ihre Last kann flexibel angepasst werden. Nachteil: Bestehende Kraftwerke lassen sich nicht nachrüsten.
Die EU fördert sCO2-Flex mit fünf Millionen Euro über das Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020. Beteiligt sind sieben europäische Unternehmen sowie die UDE, die Uni Stuttgart und das Polytechnikum Mailand. Die Leitung hat der französische Energiekonzern EDF.