Am 22. Juni wurde in einer Erklärung des US-Präsidenten Donald Trump bekannt gegeben, dass die Vereinigten Staaten ab dem 24. Juni bis zum Ende des Jahres die Ausstellung bestimmter Kategorien von Visa für ausländische Arbeitskräfte einstellen. Von dieser Regelung betroffen ist insbesondere das H-1B-Visum für Graduierte, die von einer Universität oder einem Technologieunternehmen eingestellt wurden. Nicht betroffen sind Personen, die sich derzeit in den USA befinden bzw. Personen, die bereits gültige Einreisedokumente besitzen.
Mit dieser Anordnung, die die Einreise neuer ausländischer Arbeitskräfte begrenzt, erhofft sich die Trump-Regierung die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu begrenzen und amerikanischen Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt Vorrang einzuräumen. Experten kritisieren dieses Vorgehen allerdings und weisen auf die Bedeutung ausländischer Fachkräfte für die amerikanische Forschung und Innovation hin. So vergeben die Vereinigten Staaten jedes Jahr nicht nur 85.000 H-1B-Visa, die für hoch spezialisierte Fachkräfte wie Ingenieure und Forschende vorgesehen sind. Laut einem Bericht der „National Science Foundation“ vom Januar 2020 wurden zudem 30 Prozent der Menschen in Wissenschafts- und Ingenieurberufen in den Vereinigten Staaten außerhalb des Landes geboren.
Bereits im April setzte die US-Regierung die Ausstellung von „Green Cards“ für Menschen außerhalb der USA aus, mit der Begründung den wirtschaftlichen Schaden der Pandemie abwehren zu wollen.
Zum Nachlesen
- Nature (23.06.2020): Trump to suspend new visas for foreign scholars