Dem Wissenschaftsmagazin ScienceInsider zufolge wurden die Forderungen durch den Ko-Vorsitzenden der mit der Evaluierung der Nationallabore beauftragten Kommission, T. J. Glauthier, formuliert. Er bezog sich bei seinen Aussagen auf den nur wenige Tage zuvor veröffentlichten Bericht der Kommission, in dem Forscher die „exzessive Budgetkontrolle“ und das "Mikromanagement" der Anlagen kritisierten. Glauthier plädierte dafür, dass die Verantwortlichen mehr Freiheiten bei der Führung der Labore bekommen sollen, während das Ministerium hauptsächlich für die strategische Ausrichtung verantwortlich zeichne.
Die anwesenden Senatoren begegneten den Vorschlägen des Vorsitzenden mit Skepsis. So wurde die Sorge geäußert, dass mehr Autonomie zu höheren Kosten führen werde. Bereits jetzt sei es bei drei wichtigen Großprojekten zu erheblichen Kostensteigerungen gekommen. In einem Projekt der Nationalen Behörde für nukleare Sicherheit (NNSA) vervielfachten sich die Ausgaben von ursprünglich einer Milliarde Dollar auf mittlerweile über 6,5 Milliarden.
Insgesamt sind dem Energieministerium (Department of Energy) 17 Nationallabore (National Laboratories) direkt unterstellt. Sie beschäftigen insgesamt mehr als 55.000 Menschen. Das Budget für die Nationallabore beläuft sich jährlich auf über 11 Milliarden US-Dollar.
Zum Nachlesen:
- ScienceInsider (30.10.2015): Give U.S. national labs freer rein, commission urges skeptical Senators
- U.S. Department of Energy: Final report-commission to review the effectiveness of the National Energy Laboratories (mit Download des Berichtes)