Aufgrund der stark wachsenden Megacities, wie der Hauptstadt Hanoi und Ho-Chi-Minh-City, werden städtebauliche Fragestellungen immer deutlicher diskutiert und spiegeln die tägliche Notwendigkeit einer durch Forschung begleiteten Planung der wirtschaftlich schnell wachsenden Städte und Regionen Vietnams wieder.
Die Bauhaus-Universität in Weimar hat im Rahmen des Instituts für Europäische Urbanistik fakultätsübergreifend interessierte Lehrstühle vereint, um Ihre aktuellen Forschungsergebnisse an der Fakultät Architektur der National University of Civil Engineering in Hanoi zur Diskussion zu stellen. Der thematische Fokus des Workshops lag in den Themenkomplexen Immobilien-Projektentwicklung, Denkmalpflege, sozialwissenschaftliche Stadtforschung und Abfallwirtschaft.
In mehreren Vorträgen der Bauhaus-Universität wurde ein europäisch geprägte Forschungssystematik und -methodik dargelegt. Im Speziellen wurden Fachbeiträge zu den folgenden Themen vorgestellt:„Projektentwicklung von Immobilien im Konflikt zur Denkmalpflege“, „Grundstrukturen der Denkmalpflege“, „Die kontroverse Rolle der Bürgerbeteiligung in der Stadtplanung in Deutschland“ und „Wie viel Infrastruktur benötigt eine abfallfreundliche Stadt?“.
Parallel stellten die verschiedenen Professoren der NUCE ihre Forschungsschwerpunkte aus asiatischer Sichtweise zu den Themen „Städtebauliche Entwicklung der Stadt Hanoi an der Schwelle zur Globalisierung“, „Denkmalpflege als neuartiger Wert in Vietnam“, „Studie über Einzel-handelsstrukturen in Hanois Innenstadtbezirk“, „Beteiligung der Bewohner in der städtebaulichen Planung“, „Nachhaltige Planung und ökologisches Bauen in Hanoi“ und „Auswirkungen der Administrative Architektur in der französischen Kolonialzeit“ vor.
Weitere Themenbereich, die kurz vorgestellt wurden, werden im Tagungsband veröffentlicht.
Eine rege Diskussion des Publikums, das aus Mitgliedern der Verwaltung, Architektenkammern und internationalen Institutionen, aber auch ais Mitgliedern privater städtebaulicher Planungsbüros und natürlich Mitglieder der Universität sowie zahlreichen Studenten bestand, rundete die jeweiligen Vorträge ab.
Durch die Vorbereitung in Weimar, den intensiven Workshop - aber auch durch die Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung in Hanoi- konnten das persönliche Erleben der Beteiligten den Sprung von der Theorie in die Praxis vollziehen. In den Tagen um den Workshop wurden verschiedene Objekte wie zum Beispiel eine Abfalldeponie, Einzelhandelsobjekte im Alten Quartier, Stadtstrukturen, historische Bauten und besondere Neubauten der aktuellen Bauentwicklung besichtigt.
Ziel des Workshops war es, mittelfristig gemeinsame Forschungsvorhaben und aufzubauen und somit einen langfristigen Austausch zu ermöglichen. Dies ist in vollem Umfang gelungen. Aufbauend auf die Ergebnisse des Workshops werden aktuell weitere gemeinsame Weiterbildungs- und Studien-Formate in Hanoi und Weimar im gegenseitigen Austausch vorbereitet.
Ein ausführlicher Workshopbericht wird ab Ende April 2011 auf der Webseite der Bauhaus-Universität Weimar sowie als gebundene Broschüre bereitgestellt.
Information und Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Bernd Nentwig
FB Baumanagement und Bauwirtschaft, BU Weimar
E-Mail: bernd.nentwig@uni-weimar.de
Projektkennziffer: VNM 10/033
