Bei extremen Naturereignissen können fragile Infrastrukturen schwerwiegende Folgen haben. Denn sie stellen eine direkte Gefahr für die Bevölkerung dar. Sie verzögern zudem die effektive Selbsthilfe der Betroffenen und behindern humanitäre Hilfe der lokalen Autoritäten oder aus dem Ausland. Die Schwierigkeiten bei Hilfslieferungen liegen meist auf der „letzten Meile“ der Logistikkette: den Transport trotz zerstörter Straßen oder Brücken zu organisieren und bei Knappheit von zum Beispiel Wasser, Essen und Obdach eine gerechte Verteilung zu gewährleisten.
Informationstechnologien wie Internet oder Mobiltelefone, aber auch neuere Instrumente wie Drohnen oder 3D-Drucker können die humanitäre Logistik dabei unterstützen – wenn sie nicht selbst durch den Zusammenbruch der Stromversorgung gestört sind. Unabhängig von technischen Lösungen bleiben jedoch viele Herausforderungen bestehen: etwa die Stärkung der Selbsthilfe, die Koordination zwischen beteiligten Akteuren, die Nutzung lokaler Ressourcen sowie die kontrovers diskutierte Zusammenarbeit mit Privatwirtschaft und Militär.
WeltRisikoIndex
Wichtiger Bestandteil des Berichts ist der WeltRisikoIndex, der von der Universität Stuttgart, Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung (IREUS) berechnet wurde. Der Index bewertet das Katastrophenrisiko von 171 Ländern durch eine kombinierte Analyse von Naturgefahren und Verwundbarkeit der Gesellschaft. Dabei weist auch 2016 der Inselstaat Vanuatu das größte Risiko auf. Deutschland liegt auf Rang 147.
Dr. Torsten Welle vom IREUS sagt:
- „Gesellschaftliche Faktoren wie die Ernährungssituation, die medizinische Versorgung und die Regierungsführung entscheiden zum großen Teil, ob aus einem Naturereignis eine Katastrophe wird. Allerdings können durch gezielte Maßnahmen die Auswirkungen von Katastrophen reduziert und aus erkannten Schwachstellen wichtige Lehren gezogen werden.“
Den vollständigen Bericht und weitere Informationen finden Sie unter www.WeltRisikoBericht.de.