Zur Feier ihrer zehnjährigen Präsenz in China hat die Helmholtz-Gemeinschaft hochrangige Vertreter beider Forschungsnationen sowie Kooperationspartner in das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Wissenschaftsförderung nach Peking eingeladen.
„Mit dem Aufbau des Pekinger Büros ist es der Helmholtz-Gemeinschaft innerhalb weniger Jahre gelungen, zwei ganz unterschiedliche Forscherkulturen zusammenzubringen“, sagte Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Schon 2003 sei klar gewesen, dass es nur länderübergreifende Antworten auf die globalen Herausforderungen geben könne – Forschung auf internationaler Ebene mit starken Partnern in aller Welt. „Wir haben viele gemeinsame wissenschaftliche Interessen, unter anderem im Bereich der Forschung an großen Infrastrukturen.“ Erst im Frühjahr dieses Jahres veröffentlichte China einen Fahrplan für den Betrieb seiner Forschungsinfrastrukturen. Dies sei die beste Gelegenheit, sich noch stärker zusammenzutun und über das Arbeiten an solchen Strukturen auszutauschen, sagte Mlynek weiter.
Zehn Jahre gelebte Partnerschaft
„China ist zu einem wichtigen strategischen Partner der Helmholtz-Gemeinschaft geworden. Vor allem von dem gewaltigen Potenzial an hervorragend ausgebildeten Wissenschaftlern und durch Chinas Reichtum an natürlichen Ressourcen können beide Länder voneinander profitieren“, sagte der Leiter des Pekinger Helmholtz-Büros Hong He. Zudem seien das schnelle Wirtschaftswachstum und die enorme wissenschaftliche und technologische Kompetenz für Deutschland sehr attraktiv.
Das Pekinger Büro dient aber nicht nur als Schnittstelle der Wissenschaftssysteme beider Länder. Auch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft knüpft es neue deutsch-chinesische Verbindungen. Um bestehende Kontakte auszubauen, informiert das Helmholtz-Büro Peking deutsche Partner über Chinas Politik, den Arbeitsmarkt, das akademische Angebot und Forschungsprojekte. Gegenüber den chinesischen Partnern macht das Büro die Helmholtz-Gemeinschaft mit ihren exzellenten Forschungsbedingungen und ihrer besonderen Infrastruktur bekannter und stellt die Wissenschaftsorganisation als einen Garant für die Ausbildung von Nachwuchsforschern und die Durchführung anspruchsvoller Forschungsvorhaben vor.
Qualitativ hochwertige Partnerschaft
Die erfolgreiche Zusammenarbeit spiegelt sich auch in der stetig wachsenden Anzahl chinesischer Wissenschaftler in der Helmholtz-Gemeinschaft wider – mittlerweile arbeiten mehr als 700 von ihnen in verschiedenen Helmholtz-Zentren und stellen somit die größte ausländische Forschergemeinde. Gemeinsam forschen sie in allen sechs Helmholtz-Forschungsbereichen Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Zu den chinesischen Partnern gehören zahlreiche Institute der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS), Universitäten und Regierungseinrichtungen. Gemeinsam mit der CAS fördert die Helmholtz-Gemeinschaft seit 2012 deutsch-chinesische Forschungsvorhaben mit einem hohen gesellschaftlichen Nutzen. In diesem Jahr hat die Jury fünf Projekte aus den Bereichen Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien sowie Struktur der Materie ausgewählt.
Mit Blick nach vorn
„In den vergangenen zehn Jahren haben beide Partner ihre gemeinsame Basis gestärkt“, lobte Jürgen Mlynek. „Um dieses Fundament weiter zu festigen, haben wir heute [11.10.2013], auf der Jubiläumsfeier, fünf weitere Kooperationsvorhaben auf den Weg gebracht“. Im Bereich Gesundheit etablieren das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und das Helmholtz-Institut Saarland für Pharmazeutische Forschung ein gemeinsames Biotechnologie-Institut mit der chinesischen Shandong University. Das Helmholtz-Zentrum Potsdam startet eine Zusammenarbeit mit der Chinesischen Akademie für Raumfahrttechnologien (Chinese Academy of Space Technology –CAST). Zur Stärkung der Nachwuchsförderung und Qualifizierung von chinesischen Postdocs unterzeichneten das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) und das Office of The National Administrative Committee of Postdoctoral Researchers of China (ONACPR) eine gemeinsame Vereinbarung. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung etabliert eine Kooperation mit der Chinesischen Akademie für Umweltwissenschaften (Chinese Research Academy of Environmental Sciences). Schließlich wurde die Einrichtung eines Helmholtz-CAS Instituts für Umweltinformationswissenschaften offiziell verkündet. Dieses Vorhaben erfolgt im Rahmen der Helmholtz International Research Networks, ein Instrument zur Förderung gemeinsamer Forschungsvorhaben zwischen Helmholtz-Zentren und strategischen internationalen Kooperationspartnern.
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