Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Fortschritte der Künstlichen Intelligenz (KI) werfen grundsätzliche Fragen für die Zukunft der Bildung auf. Die OECD greift diese Fragen im Rahmen eines umfassenden Projekts zur Bewertung von KI-Fähigkeiten auf. Der Bericht „Is Education Losing the Race with Technology? AI's Progress in Maths and Reading“ untersucht, wie gut KI die Lese- und Mathetests der Erhebung über die Fähigkeiten und Fertigkeiten Erwachsener (PIAAC) der OECD bewältigen kann. Ein besseres Verständnis über die Leistungsfähigkeit von KI im Vergleich zu Menschen könnte helfen, besser abzuschätzen, welche Fähigkeiten in Zukunft überflüssig sein werden, während andere an Bedeutung gewinnen. Diese Wissensbasis soll politische Entscheidungsträgerinnen und -träger dabei unterstützen, Bildungssysteme zielgerecht umzugestalten.
Mehrere Beiträge dieser Ausgabe beschäftigen sich mit Fragen rund um die Ausgestaltung erfolgreicher Forschungs- und Innovationsförderung. Die US-amerikanische National Science Foundation (NSF) legt unter der Biden Administration einen neuen Fokus auf Technologie, Innovation und Partnerschaften, besonders auf regionaler Ebene. Eine erste Bilanz hat das vor einem Jahr eingerichtete entsprechende NSF-Direktorat nun vorgelegt. Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) nutzt bereits seit 1958 ein besonderes Fördermodell, um Forschungsdurchbrüche zu schwierigen Fragen zu erzielen und so die globale technologische Führungsposition der USA zu sichern. Das sehr erfolgreiche DARPA-Modell hat die Regierung auf andere Sektoren wie Energie und Gesundheit transferiert. Die neue Direktorin des Office of Science and Technology Policy (OSTP), Arati Prabhakar, erhofft sich dadurch weitere Forschungsdurchbrüche. Derweil wird in Spanien ein neuer Ansatz erprobt, bei dem ein Teil der Fördergelder projektunabhängig an Forschungsgruppen vergeben wird, um Kapazitäten aufzubauen und neue Forschungsansätze zu entwickeln. Wie eine jetzt publizierte Bilanz zur Nutzung der Aufbau- und Resilienzfazilität der EU zeigt, liegt Spanien in Bezug auf eine Nutzung dieser Gelder zum Zweck von Forschungsförderung an zweiter Stelle hinter Italien.
Erneuerbare Energien und Wasserstoff stehen nicht nur in Europa, sondern auch im asiatisch-pazifischen Raum weit oben auf der Agenda. Wie fördern Länder wie China, Indien, Japan, Südkorea und Australien diese Technologien? Welche asiatischen Länder sind besonders erfolgreich in Bezug auf Publikationen und Patente? Wer sind die beliebtesten Kooperationsländer? Diese und andere Fragen beleuchtet der jüngste Bericht, den wir im Rahmen der Reihe „Asiatisch-Pazifisches Forschungsraum-Performance Monitoring“ (APRA-PM) publizieren. Die Nutzung von Wasserstoff zur Dekarbonisierung beschäftigt auch unseren Nachbarland Frankreich: Eine jetzt vorgelegte Studie mit Roadmaps entstand in französisch-chinesischer Ko-Produktion. Auf Kooperation international finden Sie zu der der Thematik jederzeit aktuelle Informationen auf der Seite „Wasserstoff und Erneuerbare Energien“.
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.
Wenn Sie Themenvorschläge für die nächste Ausgabe haben, sprechen Sie uns an.
Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak
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