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China: Industrieabfall-Recycling im Lichte des 12. Fünfjahresplans

Änderungen im chinesischen Industrieabfallrecycling verspricht der im Januar 2011 in Kraft tretende 12. Fünfjahresplan, der eine verstärkte Förderung der Kreislaufwirtschaft vorsieht.

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft, im Rahmen dessen eingesetzte Rohstoffe über ihren eigentlichen Lebenszyklus hinaus wieder in den Produktionsprozess zurückgelangen, wurde in China im Jahr 2009 mit dem „Circular Economy Law” offiziell eingeführt. Zum ersten Mal wurde damit in Erwägung gezogen, größere Abfallprodukte wie elektrische Geräte und anderen Industriemüll zu recyceln. Um dem Bedarf nach strikterem Festabfallmanagement gerecht zu werden, werden in der Fertigungsindustrie zudem bereits seit einigen Jahren die drei Prinzipien Reduzieren- Wiederverwerten-Recyclen verstärkt beworben.

Laut der China Resource Utilization Association wird sich der Output der Rohstoffverwertungsindustrie im Zeitraum des nächsten Fünfahresplans (2011-2015) erheblich erhöhen und jährlich 1.200 Milliarden RMB  betragen, was 3-4% des chinesischen Bruttoinlandsprodukts entspricht. Das Gesamtverwertungsvolumen der 2 Milliarden Tonnen industrieller  Festabfälle beträgt einschließlich Lagerung und Entsorgung aktuell rund 68%, womit das Ziel des 11. Fünfjahresplans als erreicht gilt. Dabei bleibt allerdings Flugasche unberücksichtigt, die als größte Quelle industriellen Festmülls gilt und deren Verwertungsrate bei nur 30% liegt. Sondermüll wiederum weist derzeit ein Gesamtverwertungsvolumen von 58% auf, was ebenfalls eine Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Aufgrund wachsender industrieller Nachfrage und hoher Abhängigkeit von Importen besteht zudem großes Potenzial beim Recycling mineralischer Produkte sowie metallischer und nichtmetallischer Abfälle, wie etwa Papier, Plastik und Gummi. Der E-Waste-Sektor bleibt aufgrund der Überschneidung mit anderen Bereichen weiterhin unübersichtlich, doch gilt das „Urban Mining Demonstration Project“, im Rahmen dessen innerhalb der nächsten fünf Jahre in dreißig Städten umfassende Recycling- und Entsorgungsstellen geschaffen werden sollen, als vielversprechende Initiative um die aktuelle Verwertungsrate von unter 10% zu verbessern.

Generell mangelt es der chinesischen Recyclingindustrie an Aufsicht und institutioneller Ordnung. Uneinheitliche und komplizierte Wiederverwertungskanäle, eine Vielzahl privater Kleinunternehmen und rückständige Technologie erschweren eine positive Entwicklung der Branche. Änderungen verspricht der im Januar 2011 in Kraft tretende 12. Fünfjahresplan, der eine verstärkte Förderung der Kreislaufwirtschaft vorsieht. Dies bedeutet vor allem für Industriezweige mit hohem Energieverbrauch verschärfte Vorschriften in Bezug auf Ressourcennutzung und Wiederverwertung von Abfällen. So wird die angestrebte Festmüllverwertungsrate bei 70-75%, die Verwertungsrate von Elektro- und Elektronik- Altgeräten bei 50% liegen. Weiterhin ist damit zu rechnen, dass Vorführprojekte und Industrieparks mit einem Fokus auf Ressourcenrecycling bei staatlichen Investitionen und Richtlinien bevorzugt behandelt werden. Allein für die nächsten fünf Jahre ist die Errichtung von 25 Verwertungszentren für Verpackungsmüll und 50 Distributionszentren mit einer Kapazität von je 1,5 Millionen Tonnen geplant. Laut dem Ministry of Industry and InformationTechnology wird zudem ein eigenes Budget für Technologieaufrüstung im Bereich Ressourcenverwertung, vor allem metallischer und Festabfälle eingerichtet werden. Auch die Veröffentlichung der „China Resource Comprehensive Utilization Guideline“, einer Sammlung verwertungsbezogener Technologien, die zur Entwicklung neuer Recyclinglösungen beitragen soll, spricht für einen zukünftig höheren Stellenwert der Abfallverwertung in der chinesischen Politik.

Quelle: www.econet-china.com Redaktion: Länder / Organisationen: China Deutschland Themen: Energie Innovation Förderung Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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