Nach der zweijährigen globalen Finanzkrise war die Zusammenarbeit mit der DEG 2010 für viele Partner überlebenswichtig, vor allem weil sich viele kommerzielle Banken aus Entwicklungs-, Schwellen- und Transformationsländern zurückgezogen haben. Das Gesamtengagement der DEG - das Portfolio im Eigenrisiko - stieg zum 31. Dezember 2010 um 13 Prozent auf 5,2 Mrd. Euro.
"Ein Thema, das für uns höchste Priorität hat, ist der Klimaschutz. Umso mehr freuen wir uns, dass wir für klimafreundliche Investitionen im vergangenen Jahr fast 230 Mio. Euro zusagen konnten", betonte DEG-Geschäftsführer Wenn. Die Klimaschutz-Zusagen lagen damit um rund 44 Prozent über dem Vorjahreswert. So finanziert die DEG zum Beispiel in Nicaragua die Erweiterung eines Erdwärmekraftwerks und fördert so eine klimafreundliche Technologie in einem der ärmsten Länder der Welt.
Regionale und sektorale Schwerpunkte
In der strategisch wichtigen Region Afrika konnte die DEG mit 227 Mio. Euro (nach herausragenden 266 Mio. Euro 2009) erneut ein gutes Resultat erzielen. Der größte Teil der Zusagen entfiel im vergangenen Jahr erstmals auf Lateinamerika, wo die DEG 360 Mio. Euro (2009: 198 Mio. Euro) investierte. In Asien wurden 351 Mio. Euro (2009: 463 Mio. Euro) zugesagt und in der Region Südost- und Osteuropa 259 Mio. Euro (2009: 80 Mio. Euro). Deutsche Unternehmen sind eine zentrale Zielgruppe der DEG. Im vergangenen Jahr stellte sie diesen 135 Mio. Euro (2009: 137 Mio. Euro) für die Finanzierung ihrer Auslandsinvestitionen bereit.
Nach Branchen betrachtet, lagen 2010 der Finanzsektor und die Industrie nahezu auf gleicher Höhe. Mit 404 Mio. Euro (2009: 305 Mio. Euro) Zusagen im Finanzsektor und 398 Mio. Euro (2009: 276 Mio. Euro) für die verarbeitende Industrie entfielen auf diese beiden Sektoren jeweils rund 33 Prozent des Neugeschäfts. Private Infrastrukturvorhaben machten mit 272 Mio. Euro (2009: 251 Mio. Euro) über 22 Prozent des Neugeschäfts aus. In der Agrar- und Ernährungswirtschaft tätigte die DEG 8 Prozent ihrer Neuzusagen 2010, im Dienstleistungssektor waren es knapp 5 Prozent.
Entwicklungspolitische Effekte
Die wesentlichen Wirkungen der unternehmerischen Entwicklungszusammenarbeit der DEG sind die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, die Verbesserung des Steueraufkommens des Investitionslandes sowie dessen Devisenbilanz. Zusammen mit den im Jahr 2010 finanzierten Unternehmen hat die DEG rund 115.000 Arbeitsplätze gefördert. Dazu kommen über 220.000 Beschäftigte bei Zulieferbetrieben produktiver Unternehmen und Endkreditnehmern in Finanzsektorprojekten. Darüber hinaus werden die mitfinanzierten Unternehmen durch Steuerzahlungen in den Partnerländern zu Staatseinnahmen in Höhe von über 490 Mio. Euro pro Jahr beitragen und jährlich etwa 2,7 Mrd. Euro Nettodevisenerlöse erwirtschaften.
Einen zusätzlichen entwicklungspolitischen Akzent setzt das develoPPP.de-Programm, das die DEG im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit 1999 durchführt. Die DEG hat im letzten Jahr 76 neue Projekte mit 20,4 Mio. Euro aus öffentlichen Mitteln gefördert. Die privaten Unternehmen steuerten weitere 27,4 Mio. Euro bei. Eine dieser Firmen ist das Familienunternehmen Knauf, einer der führenden europäischen Hersteller von Baustoffen auf Gipsbasis: Knauf errichtet ein Schulungszentrum für Trockenbau im Irak.
Für 2011 erwartet die DEG eine anhaltend hohe Nachfrage nach ihren langfristigen Finanzierungen und plant daher erneut ein Neugeschäft in Höhe von 1,2 Mrd. Euro. "Damit wollen wir kleine und mittlere Unternehmen und klimafreundliche Investitionen fördern, wir wollen die Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen intensivieren, unser Engagement in Afrika ausweiten und die Risikokapitalfinanzierungen ausbauen", so DEG-Geschäftsführer Wenn zu den Plänen des Entwicklungsfinanzierers für das laufende Jahr.
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