Auch die DEG konnte trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein beachtliches Neuzusagevolumen verzeichnen und überschritt zum dritten Mal die Milliardenschwelle (1,015 Mrd. EUR). Dies gaben Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW, und Bruno Wenn, Sprecher der Geschäftsführung der DEG, heute auf der Pressekonferenz anlässlich der Präsentation des Jahresberichts 2009 über die Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern mit dem Titel „Afrika – vielfältig und chancenreich“ in Frankfurt bekannt.
„Die hohe Nachfrage der Partnerländer nach Entwicklungsfinanzierung und Beratung der KfW hält unvermindert an und bestätigt die antizyklische Rolle einer Förderbank. Vor diesem Hintergrund planen wir für 2010 eine Steigerung der Zusagen im Wesentlichen durch Beimischung von KfW-eigenen Mitteln“, sagte Dr. Kloppenburg. Auch die DEG geht von einer steigenden Nachfrage nach ihren langfristigen Finanzierungen aus. „Wir planen für dieses Jahr wieder ein Neugeschäftsvolumen von 1,1 Mrd. Euro“, so DEG-Geschäftsführer Bruno Wenn.
Der Jahresbericht zeigt anhand zahlreicher Beispiele, wie die KfW Entwicklungsbank und die DEG mit ihren Finanzierungen die afrikanischen Länder auf ganz unterschiedlichen Gebieten voranbringen: Von der Trinkwasser- und Gesundheitsversorgung bis zum Einsatz erneuerbarer Energien und zum Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur, von der Baustoffproduktion bis zur Ernährungssicherung, von Mikrokrediten bis zu umfassenden Wirtschafts- und Verwaltungsreformen im Sinne einer „Guten Regierungsführung“, von der Gewaltprävention bis zu Maßnahmen der Konfliktbewältigung. Die Unterstützung von wirtschaftlichen Reformen hat zu einer Stärkung des Privatsektors und einer Erweiterung der Produktpalette an Waren und Dienstleistungen geführt und damit die Volkswirtschaften vieler afrikanischer Staaten stabilisiert.
„Das Pauschalurteil vom verlorenen Kontinent ist überholt. Afrika ist in vielerlei Hinsicht im Aufbruch. Die KfW und die DEG unterstützen den Nachbarkontinent mit ihrem langfristigen Engagement und stellen einen wichtigen Stabilitätsfaktor für die Partnerländer dar“, sagte Dr. Kloppenburg.
KfW Entwicklungsbank
Die KfW Entwicklungsbank sagte in Afrika in den letzten fünf Jahren ein Volumen in Höhe von rund 3,2 Mrd. EUR zu, das entspricht 22 % der Gesamtzusagen der Finanziellen Zusammenarbeit in diesem Zeitraum. Gemessen an den Haushaltsmitteln ist dieser Anteil noch höher: Afrika profitierte von 36 % (2,4 Mrd. EUR) der Haushaltsmittel, die im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) von 2005 bis 2009 zugesagt wurden.
Gemessen an den Gesamtzusagen war Asien/Ozeanien 2009 mit rund 1,2 Mrd. EUR (2008: 1,1, Mrd. EUR) der größte Empfänger (36 %). Auf Platz zwei der Gesamtzusagen folgten mit 0,8 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,2 Mrd. EUR) Europa und Kaukasus (24 %). Bei Subsahara-Afrika geht die Tendenz mit 0,7 Mrd. EUR (Vorjahr: 0,5 Mrd. EUR) klar nach oben (19 %). Die Region Nordafrika/Naher Osten (10 %) behielt mit 0,4 Mrd. EUR ebenso wie Lateinamerika (11 %) mit 0,4 Mrd. EUR ihr Vorjahresniveau bei.
Bezogen auf die Förderbereiche konzentrierte sich die Arbeit im Jahr 2009 auf den Finanzsektor mit einem knappen Drittel der Zusagen (1,1 Mrd. EUR). Mit einem Anteil von 29 % (1 Mrd. EUR) lag ein zweiter Schwerpunkt auf der sozialen Infrastruktur. Dazu zählen z. B. Wasserversorgung, Gesundheitsförderung und das Bildungswesen. Dicht darauf folgte mit einem Anteil von 26 % die wirtschaftliche Infrastruktur, die v. a. den Energie- und Transportsektor betrafen und eine hohe Relevanz für eine selbsttragende wirtschaftliche Entwicklung und Aktivitäten im Kampf gegen den Klimawandel.
Auf die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen hat die KfW Entwicklungsbank schon vor einiger Zeit einen besonderen Schwerpunkt gelegt und ihre Aktivitäten im Jahr 2009 weiter verstärkt. Das Zusagevolumen im Bereich Umwelt und Klima betrug insgesamt rund 1,6 Mrd. EUR und machte 42 % der Gesamtzusagen aus.
DEG
Die Förderung des Privatsektors in Afrika insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen ist für die DEG schon seit ihrer Gründung ein besonders Anliegen. Allein in den letzen fünf Jahren sagte sie dort aus eigenen Mitteln rund 0,9 Mrd. EUR zu und damit fast ein Fünftel ihrer Gesamtzusagen. Bruno Wenn, Sprecher der DEG-Geschäftsführung: „Unsere Kunden in Afrika verbessern Infrastruktur und Energieversorgung, produzieren Baustoffe und sichern die Ernährung. Damit schaffen sie dauerhafte Arbeitsplätze und tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.“
Zusammen mit den insgesamt im Jahr 2009 neu finanzierten Unternehmen hat die DEG rund 196.000 Arbeitsplätze gesichert. 15.200 davon wurden neu geschaffen. Darüber hinaus werden die mitfinanzierten Unternehmen Steuern in Höhe von 568 Mio. EUR pro Jahr an den Staat abführen und jährliche Nettodevisen in Höhe von rund 1,7 Mrd. EUR erwirtschaften.
Regionaler Schwerpunkt der DEG-Zusagen war erneut Asien mit 463 Mio. EUR (2008: 414 Mio. EUR), gefolgt von Afrika mit Zusagen in Höhe von 266 Mio. EUR (2008: 179 Mio. EUR), davon 255 Mio. EUR in Subsahara-Afrika. Zum ersten Mal hat die DEG damit über ein Viertel ihres Neugeschäfts in Afrika getätigt. In Lateinamerika/Karibik sagte die DEG 198 Mio. EUR (2008: 342 Mio. EUR) und in Europa 80 Mio. EUR (2008: 287 Mio. EUR) zu.
Branchenbezogen stand die Stärkung des Finanzsektors im Vordergrund. Die Zusagen in Höhe von 305 Mio. EUR (2008: 487 Mio. EUR) entsprachen einem Anteil von rund 30 Prozent des Neugeschäfts. Für Industrieunternehmen stellte die DEG mit 276 Mio. Euro rund 27 Prozent der Neuzusagen bereit. Auf Infrastrukturmaßnahmen entfiel mit 251 Mio. Euro knapp ein Viertel des Neugeschäfts.
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