Die in den Neurowissenschaften und in der Philosophie des Geistes zunehmend verbreitete Einsicht, dass Schmerz ein modulares Phänomen ist, spielt in der (bio-)ethischen Diskussion über Schmerz kaum eine Rolle. Hier wird Schmerz noch überwiegend als singuläres Phänomen behandelt, das normativ in der Regel dadurch gekennzeichnet ist, dass es unangenehm ist und vermieden werden sollte. Ziel des Teilprojekt Ethik ist es zu untersuchen, inwieweit die neue Sichtweise auf Schmerz die normative Bewertung von Schmerz in der (praktischen) Ethik beeinflussen muss. Inhaltlich wird im Rahmen TP Ethik in der ersten Phase eine gemeinsame Literaturrecherche mit dem TP Philosophie des Geistes (Lin) zur Situiertheit von Schmerz durchgeführt. Anschließend werden durch eine weitere Literaturanalyse normativ relevante Kriterien in der bioethischen und klinischen Literatur identifiziert, um eine Typologie ethisch relevanter Systematisierungskriterien zu entwickeln. Diese dient dann der Analyse der Ergebnisse aus den beiden anderen Teilprojekten. In Phase zwei wird eine empirische Erhebung parallel in Deutschland und Taiwan durchgeführt. Im dritten Teil erfolgt eine normative Bewertung des gemeinsam erarbeiteten Systematisierungsvorschlags von Schmerz und die Entwicklung von Empfehlungen zur Umsetzung in die klinische Praxis.
COMPAIN - Die Komplexität von Schmerz und deren normative Implikationen. TP1: Ethik
Laufzeit:
01.06.2024
- 31.05.2027
Förderkennzeichen: 01GP2421A
Koordinator: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Kiel - Institut für Experimentelle Medizin
Verbund:
COMPAIN
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Taiwan
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften