Deutsch-kanadische Zusammenarbeit zur Integration von Geflüchteten: Vernetzung der Forschung und öffentlichkeitswirksame Formate

Zu den Staaten, die die zügige und gelingende Integration der Geflüchteten aus Krisengebieten aktuell vor große Aufgaben stellt, gehören Deutschland und Kanada. Im vergangenen Jahr sind rund 890.000 Geflüchtete in Deutschland angekommen (i.e. ein Anteil von 1% der Bevölkerung in Deutschland), und es wurden etwa 475.000 Asylanträge eingereicht. Im selben Zeitraum hat Kanada über 46.000 Geflüchtete vor allem aus Syrien ins Land aufgenommen, die höchste Anzahl von Aufnahmen ins Land seit über vier Jahrzehnten. In beiden Ländern sind die Mehrzahl der Ankommenden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Dem Bildungswesen kommt ein großes Potenzial bei der Integration der neu Ankommenden zu. Das Thema wird intensiv beforscht, um das Wissen darüber zu befördern, was an welcher Stelle wie zu tun ist, damit die Integration von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zügig gelingen kann, und damit evidenzbasierte Entscheidungsgrundlagen zur Bearbeitung dieser gesellschaftlich hoch relevanten und dringlichen Frage zu schaffen. Vor diesem Hintergrund begannen Vertreter der kanadischen Forschungskoalition CYRRC und des deutschen Leibniz-Forschungsverbundes Bildungspotenziale LERN im Frühjahr 2016 einen zunächst informellen Informationsaustausch, der in zwei deutsch-kanadische Forschungsworkshops mündete (Vorhaben 01DM16003). Die beiden Veranstaltungen erwiesen sich als sehr erfolgreich, zeigten aber auch, dass eine grundlegende Infrastruktur für vergleichende Forschung notwendig ist, um die deutsch-kanadische Forschungszusammenarbeit zu erhalten und weiter voranzutreiben. Die Zielsetzung des hier beantragten Projekts ist es, den Auf- und Ausbau von Forschungsaktivitäten weiter zu unterstützen, weitere Akteure und Akteursgruppen in das Netzwerk einzubinden und durch aktive Arbeit im Wissenstransfer die deutschen Forschungsaktivitäten sowohl in der Wissenschaft als auch in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen.