Integratives urbanes Risiko- und Landmanagement im Hinblick auf räumlich ubiquitäre Extremereignisse in schnell wachsenden Mittelstädten - Verknüpfung formeller und informeller Strategien in Vietnam und den Philippinen

Das Wachstum von Städten über ihre ursprünglichen Grenzen hinaus stellt nicht nur ein Problem für die Bereitstellung der Versorgung und Infrastruktur dar, sondern ist auch eine Herausforderung für ein effektives und integratives Risiko- und Landmanagement, da administrative Zuständigkeitsbereiche nicht mehr lösungsadäquat sind (Ellis & Roberts 2016). In der Vergangenheit standen vielfach Megastädte (DFG 2006, Future Megacities 2013), wie z.B. HoChiMinh City oder Manila, im Fokus. Allerdings zeigen neuere Studien, dass gerade mittelgroße Städte, das stärkste Bevölkerungswachstum verzeichnen und eine hohe Vulnerabilität gegenüber Extremereignissen aufweisen (Birkmann et al. 2016). Konventionelle Planungsansätze werden durch informelle Urbanisierungsprozesse in Frage gestellt. Deshalb sind zum einen die Informationsgrundlagen von Mittelstädten sowohl über die Herausforderungen der Urbanisierung, als auch bezüglich räumlich ubiquitärer Extremereignisse zu verbessern. Zum anderen sind neue Methoden erforderlich, die formelle und informelle Ansätze und Akteure verknüpfen. Auch bei der Implementierung von Anpassungs- und Risikominderungsmaßnahmen werden bisher oftmals die Interdependenzen von Städten mit ihrem Umland außer Acht gelassen. Vor diesem Hintergrund will das Projekt zu einem besseren Verständnis der Dynamik zwischen Klimawandel und Urbanisierung in Mittelstädten beitragen und dabei die Triebkräfte von Umwelt- und sozioökonomischen Risiken ermitteln. Faktoren, die eine effektive Umsetzung von integrativen und auf Resilienz zielenden Risiko- und Landmanagementstrategien hemmen oder fördern sollen identifiziert werden. Dabei geht es auch um die Betrachtung sowohl formeller als auch informeller Ansätze. Drittens wird analysiert, welche Planungsinstrumente und Maßnahmen formelle und informelle Organisationen und Akteure verbinden können, um Risiken in schnell wachsenden Mittelstädten gegenüber räumlich ubiquitären Extremereignissen effektiv zu reduzieren.