Nachbergbau-Wissenstransfer für die Zukunft, eine Synergie zwischen Deutschland und Kolumbien

Der Bergbausektor Kolumbiens ist in den letzten Jahrzehnten massiv gewachsen, als Folge stieg das südamerikanische Land zu einem der weltweit führenden Rohstoffexporteure auf. Die technologische Entwicklung und der Wissensstand beschränken sich jedoch weitgehend auf die Erkundung, Gewinnung und den Abbau der Rohstoffe. Eine Folgenabschätzung für die Nachbergbauphase sowie strukturierte Pläne für die Rekultivierung gehören bisher kaum zum Standard. Darüber hinaus könnte die Nachbergbauphase Kolumbiens früher als erwartet eintreten, gerade in der Kohleindustrie, da davon ausgegangen wird, dass Kolumbien in hohem Maße von einem Rückgang der weltweiten Nachfrage thermischer Kohle betroffen sein wird. Im Gegensatz verfügen deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen über langjährige Erfahrung und Know-how sowie weltweit führende Kompetenzen bei der Planung und Umsetzung von Nachbergbau- und Rekultivierungsstrategien, was ebenfalls für den für Kolumbien sehr wichtigen Sektor der Kohle- und Erzförderung von Bedeutung ist. Aufbauend auf einem bereits bestehenden regelmäßigen Austausch zwischen der TU Clausthal und der Universidad Nacional de Colombia zielt dieses strukturierte Programm darauf ab, ein breiteres Netzwerk mit Forschungs- und Industriepartnern auf beiden Seiten zu fördern. Dies wird den Beginn einer intensiveren Zusammenarbeit ermöglichen, mit dem Ziel, gemeinsame Forschungsprojekte zu initiieren, um die Nachbergbaukultur in Kolumbien durch Wissensaustausch zu fördern. Am Ende des Förderzeitraums wird ein an die lokalen sozioökonomischen und ökologischen Bedürfnisse angepasster Projektvorschlag für die weitere Forschung auf diesem Gebiet erarbeitet. Hauptziel des Projekts ist es daher, die Herausforderungen und Erfahrungen Deutschlands bei der Planung und Umsetzung von Strukturwandelmaßnahmen (Stein- und Braunkohle) zu untersuchen und Strategien zu identifizieren, wie diese auf die Herausforderungen Kolumbiens übertragen werden können.