Epilepsie ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe neurologischer Störungen, unter denen etwa 1% der Weltbevölkerung leidet. Heute weiß man, dass Entzündungsreaktionen des Gehirns eine wichtige Rolle in der Pathogenese von Epilepsie spielen. Der vorliegende Antrag zielt daher auf ein besseres Verständnis der Rolle von Gehirnentzündungen bei Pathogenese und Fortschreiten von Epilepsie. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse der nicht-neuronaler Komponenten des Gehirns, der Gliazellen. Das BrIE Konsortium wird in 3 Arbeitspaketen Interaktionen bei Entzündungsprozessen zwischen Gliazellen, Immunzellen und Neuronen und deren Einfluss auf Entstehung und Verlauf von Epilepsie untersuchen. WP 1: Untersuchung von Entzündungs-induzierten glialen Fehlfunktionen, die neuronale Erregbarkeit und Epilepsie-Entstehung fördern. WP 2: Untersuchung von Entzündungsprozessen und Blut-Hirn-Schranken-Fehlfunktionen bei neuronaler Erregung. WP 3: Identifizierung von Entzündungs-Biomarkern bei humaner mesialer Temporallappen-Epilepsie (MTLE). Jedes Arbeitspaket ist in Aufgaben unterteilt, die von verantwortlichen Partnern koordiniert werden. Die Rolle von Gliazellen bei frühkindlichen Fiberkrämpfen und Epilepsie wird in Mausmodellen für MTLE (unilaterale intrakortikale Injektion von Kainat, Hyperthermie) untersucht. Diese Modelle wurden in unserem Bonner Labor etabliert und werden in allen Partner-Laboren etabliert. In Bonn konzentrieren wir uns auf die Analyse der für die Kaliumionen- und Neurotransmitter-Homöostase essentiellen astrozytären Kaliumkanäle (Kir4.1) und Zell-Zell-Kanäle (Gap Junctions). Die Erkenntnisse dieser Arbeit sollen helfen, neue, effektivere antiepileptische Therapien zu entwickeln.
NEURON-Verbund BrIE: Hirnentzündung, Glia und Epilepsie
Laufzeit:
01.06.2015
- 31.05.2018
Förderkennzeichen: 01EW1501B
Koordinator: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum - Institut für Zelluläre Neurowissenschaften
Verbund:
NEURON-Verbund BrIE
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Frankreich
Italien
Norwegen
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften