ELNAC befasst sich mit dem andauernden Mensch-Wildtier Konflikt im grenzüberschreitenden KaZa-Naturschutzgebiet. Es wird angenommen, dass der Konflikt durch das derzeitige Naturschutzparadigma verursacht wird, das die lokalen Gemeinden (LG) als degradierende Akteure stigmatisiert und sie von dem Management der sie umgebenden natürlichen Ressourcen ausschließt. Dadurch werden die Lebensgrundlagen und die Naturschutzergebnisse gefährdet. Laut ELNAC können Landschaftsanalyse, Entwicklung und Ernährungssicherheit synergetische Ziele sein, wenn sie unter einem agrarökologischen Paradigma verwaltet werden. Die Landschaftsanalyse soll mit den Ansätzen der funktionalen Ressourcenheterogenität und der sozial-ökologischen Systeme integriert werden mit dem Ziel, die Schutzgebietsverwaltung zu verbessern und die Selbstbestimmung der LG zu stärken. Zentral für die gerechte Nutzung von Ressourcen für Mehrzweckziele ist die Frage der Machtverhältnisse. Durch die Einführung von Konzepten der politischen und sozialen Ökologie in die Analyse von sozio-ökologischen Systemen wird die JLU folgende Frage beantworten: Wer hat oder versucht Zugang zu welchen Ressourcen zu bekommen, und wie werden Lebensunterhalt und Landnutzung für den Naturschutz integriert? Zu diesem Zweck werden wir den Ansatz des sozialen Metabolismus verwenden, der die Dimensionen der Ressourcennutzung in Bezug auf die Menge, die Nachhaltigkeit der Ressourcennutzung und die Machtverhältnisse setzt. Die JLU wird auch versuchen, allgemeinere Beziehungen zwischen der Verteilung der natürlichen Ressourcenströme, den Abwägungen zwischen Lebensunterhalt und Naturschutz und der Ernährungssicherheit der Gemeinschaften aufzuzeigen, indem sie Fallstudien vergleicht. Schließlich wird die JLU das Konzept der agrarökologischen Systeme als Leitkonzept für die Gestaltung partizipativer Mehrzweck- und integrativer Naturschutzstrategien einführen, um den lokalen Gemeinschaften eine gute und sichere Zukunft zu ermöglichen.
SASSCAL Call 2.0 - Verbundprojekt: ELNAC - Verbesserte Lebensgrundlagen und Management natürlicher Ressourcen im Rahmen eines beschleunigten Klimawandels (ELNAC). Teilprojekt B
Laufzeit:
01.08.2022
- 31.07.2025
Förderkennzeichen: 01LG2062B
Koordinator: Justus-Liebig-Universität Gießen - FB 09 - Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement - Professur für Agrar-, Ernährungs- und Umweltpolitik
Verbund:
SASSCAL-II_ELNAC
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Themen:
Förderung
Umwelt u. Nachhaltigkeit