Der jüngste Emissions Gap Reports offenbart Lücken zwischen den notwendigen Emissionsreduktionen und den voraussichtlichen Emissionen. Je nach Nutzungsintensität unterschiedlicher Entwicklungspfade kann die Waldbewirtschaftung zum Artenschwund und somit zu Auswirkungen auf die künftige Biodiversität beitragen. Wir untersuchen die Wirkungen unterschiedlicher globaler CO2-Reduktionsszenarien auf den Holzbedarf in europäischen Waldlandschaften. Dazu übertragen wir die Simulationsergebnisse zum globalen Holzbedarf auf Bedarfe auf nationaler und Landschaftsebene in borealen und mitteleuropäischen Regionen. Zweitens untersuchen wir Waldbewirtschaftungsalternativen, die darauf abzielen, den globalen Holzbedarf zu bedienen. Dazu werden wir Waldbewirtschaftungsansätze, die eine Gleichberechtigung zwischen Erlös, Biodiversität, Ökosystemdienstleistung und Gesundheit anstreben, mit Waldbehandlungsalternativen kontrastieren, die jeweils die Maximierung einer Waldfunktion verfolgen. Damit können Zielkonflikte zwischen den unterschiedlichen Ansätzen abgeleitet werden. Für Erkenntnisse über die Biodiversität ist die Simulation von intra- und interspezifischen Wechselwirkungen auf die Bestandsdynamik ein zentraler Aspekt. Weiterhin betrachten wir Artgruppen mit deutlich höherer Diversität (Käfer) und Ökosystemdienstleistungen und wollen klären, ob sich deren Ausprägung anhand von Klimavariablen und Wechselwirkungen zwischen Baumarten erklären lassen. Zur Berücksichtigung von Unsicherheiten wenden wir Methoden der Bayesian-Modellierung an. Schließlich analysieren wir die Wirkung von Waldstrukturen auf das menschliche Wohlergehen und entwickeln einen Index anhand dessen das potenzielle menschliche Gesundheitsempfinden für simulierte Waldstrukturen bewerten lässt. Das transdisziplinäre Projekt ist von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Die Vorgehensweise nach dem Ansatz des Co-Designs, Co-Producing und Co-Dissemination wird mit Einbindung zahlreicher Interessensgruppen sichergestellt.
Verbundprojekt BiodivERsA: Szenarien zur Biodiversität und zu Ökosystemleistungen unter Berücksichtigung der menschlichen Gesundheit (BIOESSHEALTH) - Teilprojekt 2: Simulations- und Planungsinstrumente zu Baumartenmischung, Biodiversität und menschliches Wohlbefinden im Wald
Laufzeit:
01.04.2019
- 31.03.2022
Förderkennzeichen: 01LC1805B
Koordinator: Technische Universität München - Wissenschaftszentrum Weihenstephan - Forschungsdepartment Ökologie- und Ökosystemmanagement - Lehrstuhl für Waldwachstumskunde
Verbund:
BiodivERsA: BIOESSHEALTH
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Österreich
Finnland
Norwegen
Schweden
Themen:
Förderung
Umwelt u. Nachhaltigkeit