Buchenwälder dominieren die gemäßigte Zone in Europa und im Kaukasus. Deutschland liegt im Herzen der globalen Verbreitung der Rotbuche. Nacheiszeitliche Rückwanderung und Nutzungsgeschichte bestimmen die heutige Biodiversität. Ab Bulgarien bis in den Iran wird die Rotbuche von der Orientbuche abgelöst. Ähnlich wie Deutschland für die Rotbuche, tragen die Ländern Georgien, Armenien und Aserbaidschan eine globale Verantwortung für die Vielfalt der Orientbuchenwälder. Um der Verantwortung gerecht werden zu können, ist ein eine gemeinsame Erforschung der Biodiversität in diesen Wäldern von hoher Bedeutung. Zum einen geht es dabei um die Bewusstseinsbildung für die wichtige Rolle von Totholz in Buchenwaldlebensräumen. Zum anderen können beide Regionen voneinander lernen: Während in Europa eine längere Tradition der Biodiversitätsforschung im Buchenwald besteht, weist der Kaukasus wesentlich größerer Flächen an Buchenurwäldern auf. Ziel des beantragten Forschungsvorhabens ist es daher, einen wechselseitigen Transfer von Wissen um die Biodiversität in Buchenwäldern zwischen Deutschland und Ländern im Kaukasus zu initiieren. Dies soll in erster Linie durch die Qualifizierung eines Nachwuchswissenschaftlers aus dem Kaukasus in Deutschland, sowie durch die Qualifizierung lokaler Mitarbeiter in den Forschungsinstituten und Schutzgebietsverwaltungen im Kaukasus erfolgen. Eine solche Forschungskooperation erscheint gerade unter den aktuellen Bedingungen aus drei Gründen von hoher gesellschaftspolitischer Bedeutung: Erstens kommt es immer wieder zu illegalen Holzeinschlägen in Buchenurwäldern Europas und des Kaukasus. Zweitens führt ein fehlendes Verständnis zur Bedeutung von Totholz, selbst in Schutzgebieten zu Einschläge absterbender Buchen. Drittens führt die angestiegene Mortalität auf Grund des Klimawandels zu Unsicherheiten bei Managern.
Verbundprojekt: Biodiversität im Totholz – Grundlage für eine Verbesserung des nachhaltigen Schutzes von Buchenwäldern im Kaukasus und in Deutschland
Laufzeit:
01.03.2021
- 31.05.2024
Förderkennzeichen: 01DK21002
Koordinator: Julius-Maximilians-Universität Würzburg - Fakultät für Biologie - Biozentrum - Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie (Zoologie III) - Ökologische Station Fabrikschleichach
Verbund:
BeechDiv
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Armenien
Georgien
Themen:
Förderung
Umwelt u. Nachhaltigkeit