Verhaltens- und Umweltökonomen, Kognitions- und Umweltpsychologen, mathematische Modellierer und Fischereiexperten erforschen gemeinsam die ökonomischen, institutionellen und kognitiven Treiber, deren Zusammenwirken einen langfristig unumkehrbaren Zusammenbruch der Nilbarschfischerei am Viktoriasee bewirken könnte. Diese Fischerei bildet die materielle Existenzgrundlage und Hauptquelle tierischen Eiweiß für etwa 4 Millionen Menschen. Besonderes Augenmerk legt MultiTip dabei auf die Bedeutung des Systemverständnisses für das Verhalten von Akteuren auf unterschiedlichen Ebenen der Ressourcengovernance und dem Zusammenwirken von Systemverständnis, ökonomischen Anreizen und Beschränkungen und institutionellem Kontext. Der Ansatz und die so hergestellten Einsichten unterstützen zukünftige Forschung zu Kipppunkten intensiv genutzter sozio-ökologischer Systeme. Die Universität Kassel ist mit ihrem Teilprojekt "Soziale Einflüsse und Rückkoppelungen" dabei verantwortlich für die kausale Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Systemverständnis und ökonomischen Anreizen der Stakeholder in kontrollierten Laborexperimenten sowie Lab-in-the Field Experimenten. Das Teilprojekt zielt darauf ab, zu einem besseren Verständnis über die Art des Problems des kollektiven Handels am Viktoriasee zu kommen und effektive Handlungsempfehlungen zu identifizieren. Nur mit dem Wissen über die Richtung der Kausalitäten können Aussagen über das optimale Management von sozial-ökologischen Systemen mit Gefahr eines Kipppunktes getroffen werden.
Verbundprojekt BioTip: Kipppunkte in der Viktoriasee-Fischerei: Ein Multi-Methoden Ansatz (MultiTip) - Teilprojekt 2: Soziale Einflüsse und Rückkoppelungen
Laufzeit:
15.04.2019
- 30.09.2023
Förderkennzeichen: 01LC1822B
Koordinator: Universität Kassel - Fachbereich 07 Wirtschaftswissenschaften - Institut für Volkswirtschaftslehre - Fachgebiet Umwelt- und Verhaltensökonomik
Verbund:
BioTip: MultiTip
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Kenia
Tansania
Uganda
Themen:
Förderung
Umwelt u. Nachhaltigkeit