Verbundprojekt: Entwicklung eines kosteneffizienten Impfstoffs gegen Zervixkarzinome – ein prophylaktischer Ansatz; Teilprojekt: Entwicklung von gereinigten Antigenen und Evaluierung der Immunogenität

Infektionen mit bestimmten humanen Papillomaviren (HPV) stellen den Hauptrisikofaktor für den Gebärmutterhalskrebs dar. Die beiden HPV Typen 16 und 18 sind an ca. 70 % der Tumore kausal beteiligt. Das Verbundprojekt verfolgt das Ziel, ein Pflanzenexpression-System als alternative Plattform für die Herstellung von Impfstoffen gegen HPV zu entwickeln. Dabei sollen HPV Kapsidantigene in Kombination mit Adjuvant in Plastiden exprimiert werden. Das Ziel des Teilprojektes ist es, Antigenkandiaten zu identifizieren und zu charakterisieren, die sich als HPV Vakzine für die Produktion in rekombinanten Pflanzen eignen. Die Kriterien sind dabei die korrekte Faltung der HPV Antigene und die Immunogenität im Mausmodell, wobei die Induktion von HPV neutralisierenden Antikörpern der entscheidende Parameter ist. Das DKFZ wird HPV 16 und HPV 18 L1 Antigene in Form von Kapsomeren und mit LTB gekoppelt herstellen und analysieren. Die Produktion erfolgt in E. coli und/oder Baculovirus-infizierten Insektenzellen. Die Proteine werden aus den Zellextrakten gereinigt und mittels konformationsspezifischer Antikörper auf das Vorhandensein neutralisierender Epitope hin untersucht. Die Analysen werden durch elektronenmikroskopische Untersuchungen begleitet. Weiterhin werden Reinigungsprotokolle entwickelt bzw. optimiert. Diese Protokolle werden dann für die Extraktion von HPV Antigen-haltigem Pflanzenmaterial angepasst. Das Material wird von den Partnern zur Verfügung gestellt. Nach eingehender Charakterisierung der Pflanzen-exprimierten HPV Antigene werden diese in Tierversuchen auf ihre Immunogenität hin untersucht. Ausgewählte Antigene werden zusätzlich in einem Maus Challenge-Modell und/oder passivem Transfermodell untersucht.