Verbundprojekt: Entwicklung neuer Materialien und Nanoverbundstrukturen für eine innovative modulare Prothese zur Erhaltung der Funktionalität der oberen Extremität; Teilvorhaben: DIERS International GmbH

Die prothetische Versorgung von Patienten nach Amputation einer oder beider Hände stellt insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern weiterhin eine Herausforderung dar, obwohl technisch weit entwickelte Prothesen kommerziell erhältlich sind. Ursache ist, dass diese oft komplexen Hilfsmittel nicht den kulturellen, klimatischen und sozioökonomischen Randbedingungen in diesen Gebieten entsprechen und daher nur für wenige Patienten geeignet sind. Die Folge ist eine Unterversorgung der Betroffenen, denen dadurch der Zugang zu einer unbeeinträchtigten Teilhabe an der Gesellschaft verschlossen bleibt. Neben dem Prothesendesign kommt dabei den verwendeten Materialien eine besondere Bedeutung zu, da sie nicht nur für den Preis der Prothese, sondern insbesondere für den Tragekomfort und damit für die Patientenakzeptanz ausschlaggebend sind. Wissenschaftliches Ziel von DeMaPro ist die Entwicklung neuer Materialien, die einerseits die Realisierung einer kostengünstigen Armprothese mit ausreichender Funktionalität erlauben, gleichzeitig den umfeldbedingten Herausforderungen standhalten und Patientenakzeptanz erfahren. Hierzu gehört 1) die Entwicklung eines geeigneten Verbundwerkstoffs auf der Basis einer mit Nanopartikeln angereicherten Polymermatrix, mit hoher mechanischer Festigkeit, anti-bakterieller Wirkung und UV-Beständigkeit und 2) die Entwicklung eines adhäsiven Elektrodenmaterials mit selbstklebender Eigenschaft bei gleichzeitiger Wiederverwendbarkeit, mit dem die muskuläre Aktivierung erfasst und zur Steuerung der Prothese herangezogen werden kann. Die multilaterale Kooperation zwischen Mexiko und Deutschland ist in außerordentlicher Weise geeignet, die Projektziele von DeMaPro zu erreichen, da ein interdisziplinärer Ansatz realisiert werden kann. DeMaPro verfolgt neben den wissenschaftlichen weitere übergeordnete Ziele wie beispielsweise den Wissensaustausch, den Support junger Wissenschaftler und die Erhöhung deren Mobilität.