Eine länderübergreifende Zusammenarbeit zur Stärkung nationaler Überwachungssysteme ist im Kampf gegen lebensbedrohliche Seuchen unerlässlich. Ressourcenschwache Regionen wie Sub-Sahara Afrika verfügen jedoch nur über unzureichende Erfassungs- und Meldesysteme, so dass sich Krankheiten oft über längere Zeit unbemerkt ausbreiten. Innovative Strategien, welche die Erhebung und Bewertung von Gesundheitsdaten sowie Überwachung von Infektionsereignissen mit Pandemie-Potential optimieren, sind dringend gefordert, wie die derzeitige COVID-19-Pandemie und auch die jüngsten Ebola-Epidemien in Afrika zeigen. Eine wachsende digitale Infrastruktur, insbesondere im Mobilfunksektor in Sub-Sahara Afrika, und technologischer Fortschritt bieten aussichtsvolle Möglichkeiten für einen effizienteren Informations-, aber auch Wissenstransfer zur Verbesserung epidemiologischer Gesundheitsüberwachung und -prävention. Das Sammeln von Informationen über Mobilfunkgeräte, sowie die Einbindung von Open-Data, z.B. frei zugängliche Bevölkerungs- und Umweltdaten, bergen als neue Komponente traditioneller Surveillance-Systeme ein enormes Potential, welches gleichzeitig nach einer intelligenten Vernetzung qualifizierter Akteure über Ländergrenzen und Einzeldisziplinen hinaus verlangt. Ziel von ESIDA ist es, auf Basis bereits bestehender Vorarbeiten und wissenschaftlicher Netzwerke interdisziplinäre Schnittstellen zwischen Kompetenzen, Methoden und Datenobjekten zu erarbeiten, die eine effiziente Früherkennung und Eindämmung von Krankheitsausbrüchen in der Zielregion Tansania ermöglichen sollen. Das angestrebte Ergebnis ist die Entwicklung eines prä-prototypischen elektronischen Informationssystems zur frühzeitigen Erkennung potentieller Krankheitsausbrüche und Alarmierung lokaler Public-Health-Akteure. Langfristig könnte das Informationssystem im Rahmen eines bestehenden überregionalen Laborprojekts der East African Community auf ganz Ostafrika ausgedehnt werden.
Verbundprojekt: Epidemiologische Überwachung von Infektionserkrankungen in Sub-Sahara Afrika; Teilvorhaben: Indikatorenbasiertes Bewertungssystem zur Risikobewertung lokaler Infektionsgeschehen in Sub-Sahara Afrika
Laufzeit:
01.09.2020
- 31.12.2023
Förderkennzeichen: 01DU20005D
Koordinator: Universität Hamburg - FB Biologie -Institut für Pflanzenwissenschaften und Mikrobiologie - Abteilung für Mikrobiologie und Biotechnologie
Verbund:
ESIDA
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Tansania
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften
Weitere Informationen
Weitere Teilprojekte des Verbundes
- Verbundprojekt: Epidemiologische Überwachung von Infektionserkrankungen in Sub-Sahara Afrika; Teilvorhaben: Management, Evaluation und eHealth-Ansätze zur epidemiologischen Überwachung von Infektionskrankheiten in Tansania und Sub-Sahara Afrika.
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