StartseiteFörderungProjekteVerbundprojekt: Europa und die Ukraine im 20. Jahrhundert - sowjetische Herrschaft, deutsche Okkupation und konflikthafte Erinnerungen; Teilvorhaben: Sowjetische Herrschaft und deutsche Okkupation in der Ukraine - Geschichte und Erinnerung

Verbundprojekt: Europa und die Ukraine im 20. Jahrhundert - sowjetische Herrschaft, deutsche Okkupation und konflikthafte Erinnerungen; Teilvorhaben: Sowjetische Herrschaft und deutsche Okkupation in der Ukraine - Geschichte und Erinnerung

Laufzeit: 01.07.2024 - 30.06.2028 Förderkennzeichen: 01DK24010
Koordinator: Ludwig-Maximilians-Universität München - Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften - Historisches Seminar - Geschichte Ost- und Südosteuropas

Das Ziel des Vorhabens besteht darin, ein Zentrum für die Erforschung der Geschichte der Ukraine im Kontext der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Ukrainischen Katholischen Universität in Lemberg in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München aufzubauen. Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 stellt eine tiefgreifende historische Zäsur dar. Zu den Voraussetzungen des Kriegs gehört, dass in Russland keine wirkliche kritische Aufarbeitung der traumatischen Gewaltgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem der Massenverbrechen der Stalinzeit, stattgefunden hat. Das Zentrum soll dazu beitragen, ukrainische Perspektiven auf die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts zu stärken. Das Zentrum stellt in seinen Forschungen sowjetische Massenverbrechen in den 1930er Jahren, insbesondere den Holodomor, und die deutsche Okkupation der Ukraine im Zweiten Weltkrieg sowie damit verbundene Erinnerungskonflikte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Mittelpunkt. Die Ukraine hat mehr unter den beiden großen verbrecherischen Regime der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, der Sowjetunion unter Stalin und dem nationalsozialistischen Deutschland, gelitten als andere Teile Europas. Dadurch stellen sich auch Fragen nach ihrem Verhältnis und ihrer Bewertung im ukrainischen Fall in besonderer Weise. Wenn Wladimir Putin den Krieg damit begründete, dass in der Ukraine ein "Nazi"-Regime herrsche, dann geht dies auf das sowjetische Feindbild des "ukrainischen Nationalismus" zurück. Im Zentrum der Forschungen zu den Erinnerungskonflikten sollen Diskurse über den ukrainischen Nationalismus in Ost und West im Kalten Krieg stehen. Ihre Analyse ermöglicht neue Einsichten darin, wie der Kalte Krieg die Erinnerung prägte, und lässt erkennen, in welchem Maße Vorstellungen aus dieser Zeit nicht nur in Russland bis in die Gegenwart fortwirken.

Verbund: EUU20 Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Redaktion: DLR Projektträger Länder / Organisationen: Ukraine Themen: Förderung Geistes- und Sozialwiss.

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