Ausgehend von ethnografischen Objektsammlungen, Archiv-, Film-, Foto- und Tondokumenten der in den Guyanas lebenden Apalai-Wayana und Tiriyó werden in der Verknüpfung von Ethnologie, Linguistik, Folm- und Museumswissenschaft Prozesse objektbasierten Generierens und Austauschens von Wissen erforscht. Basis der Untersuchungen sind das Initiationsritual der Apalai-Wayana und dessen Paraphernalien sowie Alltags- und weitere Ritualgegenstände, an deren Beispiel unter Einbeziehung von Archiv-, Ton-, Foto- und Fiommaterial die Bedeutung von Objekten im generationenübergreifenden Wissenstransfer sowie in Prozessen der Wissensproduktion und -zirkulation herausgearbeitet werden. Ziel ist es, an diesen Gegenständen ablesbare Prozesse des kulturellen Wandels in der Verflechtung von indigenen und westlich-europäischen Gesellschaften zu verstehen. Die Apalai-Wayana eignen sich hervorragend zur Beobachtung solcher Prozesse, da sie im Kernland der Guyanas leben, wo Brasilien, Surinam und Französisch Guyana einen transnationalen Raum konstituieren und wo zahlreiche indigene Gruppen, darunter die Tiriyó, in vielfältigem Austausch stehen und eine transkulturelle Kontaktzone bilden. Dem Projekt stehen exzellente Objektsammlungen ihrer Ritual- und Alltagsgegenstände zur Verfügung, die sich in der Bonner Altamerika-Sammlung und im Linden-Museum Stuttgart befinden sowie im Museum der Kulturen Basel, im Niedersächsichen Landesmuseum Hannover und im Museu P.E.Goeldi. Der 36monatige Arbeitszeitraum von Teilprojekt C (Museumsbezogene Verflechtungen von Forschung und Praxis) umfasst 3 Phasen: Phase I (Woche 1-43): Konzeption und Aufbau der Projektdatenbank als Grundlage für das digit. Archiv der Apalai-Wayana-Kultur; Phase II (Woche 44-99): Aufbau und Weiterentwicklung des digit. Archivs, Feldforschung; Phase III (Woche 100-156): Abschluss digit. Archiv, Lehrveranstaltung, Unterstützung der Publikationen, Ausstellungsvorbereitung.
Verbundprojekt: Mensch-Ding-Verflechtungen in indigenen Gesellschaften: intra- und transkulturelle Prozesse objektbasierten Wissensaustauschs in den Guyanas. Teilprojekt: Museumsbezogene Verflechtungen von Forschung und Praxis
Laufzeit:
01.04.2015
- 30.06.2018
Förderkennzeichen: UO1510C
Koordinator: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg - Linden-Museum Stuttgart - Staatliches Museum für Völkerkunde
Verbund:
MDVindiGes
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Brasilien
Guyana
Suriname
Themen:
Förderung
Geistes- und Sozialwiss.
Weitere Informationen
Weitere Teilprojekte des Verbundes
- Verbundprojekt: Mensch-Ding-Verflechtungen in indigenen Gesellschaften: intra- und transkulturelle Prozesse objektbasierten Wissensaustauschs in den Guyanas. Teilprojekt: Ritual- und Alltagsobjekte in Praxis und Sprache der Apalai-Wayana
- Verbundprojekt: Mensch-Ding-Verflechtungen in indigenen Gesellschaften: intra- und transkulturelle Prozesse objektbasierten Wissensaustauschs in den Guyanas. Teilprojekt: Mediale Dimensionen des objektbasierten Wissenstransfers