Üblicherweise werden Wassersportgeräte und Boote aus Faserkunststoffverbunden mittels Vakuuminfusion gefertigt. Hierbei werden komplexe und fehleranfällige Angussstrukturen benötigt, um eine vollständige Imprägnierung sicherzustellen. Alle benötigten Hilfsmittel (Schläuche, Ventile, etc.) sind nur einmal verwendbar und teilweise Sondermüll. Das geplante Verfahren soll diese Probleme lösen: Das Textil wird bereits vor dem Einlegen in die Form mit einem biobasierten Pulverharz imprägniert, aber noch nicht ausgehärtet. Ein sogenanntes Prepreg entsteht. Dabei sollen Textilien aus recycelten Kohlenstofffasern (rCF) genutzt werden, die eine bessere Energiebilanz und bessere mechanische Eigenschaften als gängige Materialien (z. B. Glasfasern) aufweisen. Das IVW wird hier insbesondere in drei Themenbereichen tätig werden: In Zusammenarbeit mit Swiss CMT werden wir untersuchen, wie das Harzpulver am besten auf das Textil aufgetragen wird, um bei der späteren Aushärtung eine gleichmäßige und porenfreie Imprägnierung zu erreichen. Hierzu sollen verschiedene Auftragsmuster, Partikelgrößen und Verarbeitungsbedingungen untersucht werden. Für die Aushärtung selbst muss das Material aufgeheizt werden. Hierzu muss in Zusammenarbeit mit Greenboats ein geeignetes Verfahren entwickelt werden, dass in der Lage ist, auch große Strukturen wie Bootsrümpfe reproduzierbar und gleichmäßig zu erwärmen. Zusätzlich wird das IVW im Rahmen einer Nutzwertanalyse den neuen Fertigungsprozess analysieren und im Hinblick auf Ökonomie und die Ökologie mit etablierten Fertigungsprozessen vergleichen.
Verbundprojekt: Nachhaltige Verbundwerkstoffe aus recycelten Kohlenstofffasern und biobasiertem Pulverharz für maritime Anwendungen Teilprojekt:Untersuchung der Material- und Verarbeitungseigenschaften von Verbundwerkstoffen aus biobasiertem Pulverharz und recycelten Kohlenstofffasern
Laufzeit:
01.07.2020
- 30.09.2023
Förderkennzeichen: 01QE2028C
Koordinator: Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe GmbH
Verbund:
E! 113651 MarineCare
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Schweiz
Themen:
Förderung
Innovation