Verbundprojekt PEKRIS II: Charakterisierung der Effekte klimatisch bedingter Umweltveränderungen auf die Populationsdynamik und den Fortpflanzungserfolg der bedeutendsten Makrozooplanktongrazer im Südpolarmeer; Vorhaben: Modellierung der saisonalen Populationsdynamik

Antarktischer Krill (Euphausia superba) ist ein Schlüsselelement für die funktionelle Biodiversität des Ökosystems Südpolarmeer und Zielorganismus der Fischereiindustrie im Südwestatlantik, eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen weltweit, die von der Kommission der antarktischen lebenden marinen Ressourcen (CCAMLR) reguliert wird. Salpen (Salpa thompsoni), die sich unter günstigen Voraussetzungen explosionsartig vermehren können, sind ein potenzieller Konkurrent von Krill um Nahrungsressourcen. Langzeitdaten zeigen eine Veränderung des Krill- und Salpenbestands, eine Abnahme des Meereises und Veränderungen in der Qualität und Quantität der Phytoplankton-Gemeinschaft, welche die Nahrungsgrundlage von Krill und Salpen darstellt. Im Vorhaben werden Simulationsmodelle weiterentwickelt, mit denen die Interaktion von Krill und Salpen in einer sich ändernden Umwelt besser verständlich werden. Neben der Akkumulation vorhandenen Wissens werden die Konsequenzen verschiedener Umweltszenarien auf die Krill- und Salpenbestände untersucht. Zu diesem Zwecke sollen im Vorhaben Modelle verwendet werden, die untersuchen wie sich eine erhöhte Wassertemperatur auf die Vermehrung von Krill und Salpen auswirkt. Es ist ebenfalls geplant, die Auswirkungen der Krillfischerei in Laichgebieten und zusätzliche Mortalität durch Fraßdruck adulter Salpen auf den Krillbestand zu untersuchen. Schließlich sollen Datenquellen identifiziert werden, die geeignete Projektionen der Primärproduktion und anderer Umweltinformationen bereitstellen und Schnittstellen implementiert werden um die vorhandene Daten in die Modelle mit aufzunehmen und die Auswirkung verschiedener Umweltszenarien auf die Krill- und Salpenbestände zu simulieren. Die geplanten Untersuchungen sollen helfen Aussagen über mögliche Effekte auf das Ökosystem zu treffen sowie eine adaptive Risikobewertung der Krillfischerei in der Zukunft zu unterstützen.