Wie nahezu überall auf der Welt sind in Indien Städte Treiber für wirtschaftliches Wachstum und das Land einer stetig wachsenden Urbanisierungs- und Modernisierungsrate unterworfen. Diese Entwicklung stellt betroffene Gebiete vor große Herausforderungen – Armut, eingeschränkter Zugang zu sauberem Trinkwasser und enorme Defizite in der Sanitärversorgung. Um hier Abhilfe zu leisten, wird häufig versucht, westliche Technologie bzw. Systeme nach westlichem Vorbild auf den indischen Kontext zu übertragen. Die Ergebnisse sind meist unzufriedenstellend, insbesondere in den Bereichen Betrieb und Management. In vielen Fällen wird zudem auf Klärgruben (septic tanks) zurückgegriffen, deren Überlauf in die Entwässerungssysteme einmündet und somit schwere Probleme in den aufnehmenden Gewässern verursachen. Auch der Umgang mit den anfallenden Fäkalschlämmen ist suboptimal. Verstärkt wird die Problematik durch die rasante Geschwindigkeit des Zuwachses, der städtebauliche Planungsinstrumente nur wenig entgegensetzen können, weshalb Ansiedlungen in der Peripherie häufig ungeplant entstehen. Insbesondere Sanitärsysteme, in ihrer derzeitigen Ausprägung unflexibel, ressourcenineffizient und kostenintensiv, bedürfen demnach eine Anpassung an die indischen Verhältnisse, um über Ressourcenorientierung und deren Einbindung in existente Infrastruktur und lokale Märkte, nachhaltige sanitäre Sicherheit zu erzielen. Neben den technischen Aspekten spielen somit strategische Ausrichtungen und entsprechende Geschäftsmodelle eine tragende Rolle bei der Lösung einer sehr komplexen Aufgabe. Im Fokus des Forschungsvorhabens stehen folgerichtig Transitionswege, die aufeinander aufbauende Schritte aufzeigen, um von einer unregelmäßigen Entsorgung zu einer ressourcenorientierten Behandlung organischer Stoffströme im urbanen Raum Indiens zu kommen.
Verbundprojekt: Transitionswege zur Lösung der urbanen Abwasserproblematik indischer Städte unter Einbeziehung von Schlämmen aus Absetzgruben und Fäkalschlamm basierend auf ressourcenorientierten Systemen und Geschäftsmodellen; Teilvorhaben: Technische Optionen, Implementierungsansätze und Übergangsstrategien
Laufzeit:
01.05.2020
- 31.12.2022
Förderkennzeichen: 01DQ20009A
Koordinator: Bauhaus-Universität Weimar - Fakultät Bauingenieurwesen - Bauhaus-Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme - Professur Siedlungswasserwirtschaft
Verbund:
TRAPA_India
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Indien
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften
Weitere Informationen
Weitere Teilprojekte des Verbundes
- Verbundprojekt: Transitionswege zur Lösung der urbanen Abwasserproblematik indischer Städte unter Einbeziehung von Schlämmen aus Absetzgruben und Fäkalschlamm basierend auf ressourcenorientierten Systemen und Geschäftsmodellen; Teilvorhaben: Nachhaltigkeitsbewertung und Transferpotenziale
- Verbundprojekt: Transitionswege zur Lösung der urbanen Abwasserproblematik unter Einbeziehung von Schlämmen aus Absetzgruben und Fäkalschlamm basierend auf ressourcenorientierten Systemen und Geschäftsmodellen; Teilvorhaben: Operativer Bedarf, wirtschaftliches Potential und Geschäftsmodelle für die Transition