WTZ Großbritannien: Diatom-ARCTIC - Abschätzungen der Primärproduktion unter Berücksichtigung verschiedener Klimaszenarien

Der Beitrag des AWI zum Kooperationsprojektes ist dreiteilig: Durchführung und Auswertung von Feldmessungen, Laborstudien und numerische Simulationen. Die Charakterisierung von Meereishabitaten wird im Feld vor allem durch einen ferngesteuerten Tauchroboter (ROV) unterstützt. Das AWI-ROV zeichnet sich durch eine einmalige und besonders umfangreiche Sensorik für bio-physikalische Untersuchungen unter dem Meereis aus. Es erlaubt die präzise Kartierung physikalischer und biologischer Parameter verbunden mit Beobachtungen an der Oberseite des Meereises und gezielter Probenahme. Anhand von Proben aus den Habitaten werden Wachstumsraten von Algen im Labor studiert. Es wird erwartet, dass die Konzentration und Zusammensetzung von Lipiden je nach Diatomeenart unterschiedlich ist und von Veränderungen des Lichtregimes, des Süßwasserhaushalts und der Nährstoffverfügbarkeit abhängt. Eine besondere Stärke dieses Vorhabens ist der Einsatz von trophischen Markern und Isotopendaten einzelner Diatomeen, insbesondere von HBI insbesondere IP25, Fettsäuremarkern, Sterolen, und des Isotopenverhältnisses von Fettsäuren (CSIA). Die Messungen erfolgen mittels Massenspektrometrie und erlauben eine präzisere Einschätzung des Potentials unterschiedlicher Habitate zur Primärproduktion. Diese artenabhängige Parametrisierungen werden in Meereis-Ökosystem-Modelle eingebaut, um Veränderungen unter den zu erwartenden veränderten Eis- und Klimabedingungen vorhersagen zu können.