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Universität Bonn: Zentrum für Entwicklungsforschung soll westafrikanischen Beitrag zum Arbeitsprogramm des Weltbiodiversitätsrates stärken

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Für das Vorhaben erhält das Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn (ZEF) für die kommenden fünf Jahre rund 2,5 Millionen Euro Fördermittel von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

„Die Interessen der mehr als 350 Millionen Einwohner Westafrikas kommen in internationalen Politikprozessen oft zu kurz“, sagt Dr. Jan Henning Sommer, Wissenschaftler am ZEF und Koordinator des Projekt-Konsortiums, das aus sechs Universitäten und Forschungseinrichtungen in Westafrika und Europa besteht. Bevölkerungswachstum und die Folgen des Klimawandels führten in der Region verstärkt zu einer Verknappung der natürlichen Ressourcen. Wissen über Biodiversität und funktionierende Ökosysteme sei Voraussetzung für die Nutzung von Ökosystemleistungen. „Dies ist ein Schlüssel für nachhaltige Entwicklung und muss in stärkerem Maße als bisher in nationale und internationale Entscheidungsprozesse einfließen“, sagt Dr. Sommer.

Ziel des Vorhabens ist in dieser Hinsicht die Unterstützung Westafrikas durch die Weiterbildung und bessere Vernetzung von Experten mit Hilfe von Workshops und einer Online-Plattform. Dabei sollen sowohl die Wissenschaft als auch politische Institutionen gezielt eingebunden werden, damit die Region im Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) zukünftig stärker in Erscheinung tritt. Bei IPBES handelt es sich um eine zwischenstaatliche Plattform unter dem Schirm der Vereinten Nationen mit derzeit 126 Mitgliedsländern und einem Sekretariat in Bonn. Sie soll dazu beitragen, vorhandenes Expertenwissen zu Biodiversität und Ökosystemleistungen besser in politische Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen.

Neuer Masterstudiengang mit lokalen Partnern in Westafrika

Zusätzlich wird gemeinsam mit lokalen Partnern ein Masterstudiengang ins Leben gerufen, der methodisches und praktisches Wissen rund um das IPBES-Arbeitsprogramm an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik vermitteln soll. Studierende aus möglichst vielen der 15 westafrikanischen Länder sollen daran teilnehmen.

„Das ZEF ist hervorragend aufgestellt für eine solche internationale und disziplinübergreifende Aufgabe“, sagt ZEF-Direktor Prof. Dr. Christian Borgemeister. Gemeinsam mit seinen Partnern verfüge das ZEF in allen erforderlichen Bereichen über umfassende Expertise, um die Projektziele erfolgreich umzusetzen. „Dank der langjährigen Erfahrung des ZEF mit internationalen Projekten im Bereich Forschung und Nachwuchsförderung sowie durch den erfolgreichen Aufbau von Graduiertenschulen mit dem Projektpartner WASCAL (West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use) in Westafrika sind wir in der Region gut vernetzt“, so Prof. Borgemeister weiter. WASCAL wird von einem Lenkungsausschuss der Umwelt- und Bildungsministerien seiner Mitgliedsländer beaufsichtigt und ist somit direkt in die nationale Politik der westafrikanischen Länder eingebettet.

Der Master wird an ein kürzlich eingerichtetes Exzellenzprogamm einer Partneruniversität der Elfenbeinküste angegliedert und von einer weiteren Universität vor Ort unterstützt. Mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und dem UN World Conservation Monitoring Center in Cambridge (WCMC), die den Aufbau von IPBES seit Jahren begleiten, wird das Portfolio der Projektpartner abgerundet.

Kontakt

Alma van der Veen
Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF)
Universität Bonn
Tel: 0228/731846
E-Mail: aveen(at)uni-bonn.de

Quelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Benin Burkina Faso Côte d'Ivoire Gambia Ghana Mali Niger Nigeria Senegal Togo sonstige Länder Region Westafrika Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit Fachkräfte Förderung Netzwerke

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