Moderne Diagnostik und Behandlung der Tuberkulose und der HIV-Infektion setzt die Verfügbarkeit molekularer diagnostischer Tests voraus. Diese sind in ländlichen Regionen in Entwicklungsländern meist nicht verfügbar und die ländliche Bevölkerung verfügt nicht über die Ressourcen, um zentrale medizinische Einrichtungen hierfür aufzusuchen. Die Einführung einer Gesundheitstelematik zur Verbesserung der Versorgung in diesem Bereich kann helfen, die Distanzen zwischen ländlicher Bevölkerung und zentralisierter Diagnostik zu überwinden. Statt Patienten werden hierbei nur noch deren Proben transportiert und die medizinischen Informationen über die Einleitung, Durchführung und Ergebnisse der Diagnostik und Behandlung werden mit elektronischen Kommunikationsmitteln übermittelt. Die hohe Durchdringung auch ländlicher Regionen in Afrika mit Mobilfunkversorgung und Internet sowie der Einsatz dort breit verfügbarer mobiler Endgeräte stellen eine gute Voraussetzung für das Gelingen dieses Ansatzes dar. Von der Einführung einer Gesundheitstelematik kann daher erwartet werden, dass viele Menschen erstmalig Zugang zu moderner Diagnostik und Therapie haben und sich die Ergebnisse der Diagnostik und Behandlung deutlich verbessern. Ferner verringern sich die Kosten für Patienten und das Gesundheitssystem deutlich bzw. es können deutliche Steigerungen der Effizienz der eingesetzten Mittel erwartet werden. Die Effekte auf die Gesundheitsversorgung und deren Ergebnisse, die technische Umsetzung wie auch gesundheitsökonomische Analysen werden von Beginn an wissenschaftlich analysiert und im Hinblick auf eine nachhaltige Nutzung ausgewertet.
ESTHER - Neue Konzepte und Effekte einer Gesundheitstelematik zur Verbesserung der TB- und HIV-Versorgung im ländlichen Afrika
Laufzeit:
01.06.2020
- 31.05.2022
Förderkennzeichen: 01KA1923
Koordinator: Charité - Universitätsmedizin Berlin - Campus Charité Mitte - Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Tansania
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften