StartseiteLänderAfrikaSüdafrikaGreen Talents- Preisträger nimmt als „Youth Ambassador für den Klimawandel“ an der diesjährigen 17. UN-Klimakonferenz in Durban teil

Green Talents- Preisträger nimmt als „Youth Ambassador für den Klimawandel“ an der diesjährigen 17. UN-Klimakonferenz in Durban teil

Die 17. UN-Klimakonferenz (COP17) findet vom 28.11-09.12.2011 in Durban/ Südafrika statt. Aluwani Nemukula, Gewinner des internationalen “Green Talents” Wettbewerbs, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird, wird als “Jugendbotschafter” (Youth Ambassador) an der UN-Klimakonferenz teilnehmen. Die “Jugendbotschafter” – Initiative wird von dem südafrikanischen „eThekwini - Environmental Planning and Climate Protection Department” getragen und hat das Ziel, Führungsnachwuchs im Bereich Klimawandel zu fördern.

Die Organisatoren des “Green Talents” Wettbewerbs haben Aluwani Nemukula zu seinen Erwartungen hinsichtlich der Klimakonferenz und der Rolle der Jugendlichen bei der Bekämpfung des Klimawandels befragt:

Welche Bedeutung hat es für Sie als Nachwuchswissenschaftler im Bereich Nachhaltigkeit, an der UN-Klimakonferenz als Jugendbotschafter für Klimawandel teilzunehmen?
Aluwani Nemukula: Es ist sehr aufregend und natürlich eine große Ehre für mich. Insbesondere, weil Jugendliche bislang von offiziellen Klimaverhandlungen ausgeschlossen wurden. Kürzlich erst, haben sich Jugendliche mit Besorgnis über ihre geringe Präsenz auf den vergangenen Klimakonferenzen geäußert, welches schließlich in der Bildung der “Conference of Youth” (COY) gipfelte – ein Ereignis, das jetzt jährlich vor jeder UN-Klimakonferenz statt findet. Die “Conference of Youth (COY)” verfolgt die Absicht, Jugendliche aus aller Welt zusammen zu bringen, deren Interesse der Nachhaltigkeit und dem Klimawandel gilt. Es ist ein Ort, an dem man Kontakte knüpfen, Kenntnisse weitergeben und eine Bewegung gründen kann.”

Wie wichtig ist die Interaktion der „offiziellen" Interessengruppen auf der 17. Klimakonferenz und die der „Youth of the World“, um drängende Fragen des Klimawandels anzugehen?
A.N.: Sie ist sehr wichtig und kann nicht genug hervorgehoben werden. Angesichts der Größenordnung dieser Konferenz und der Tatsache, dass leider nicht jeder an der 17. UN-Klimakonferenz teilnehmen kann, besteht unsere Aufgabe als Jugendbotschafter darin, sicher zu stellen, dass allen Jugendlichen die Möglichkeit geboten wird mit Hilfe dieser großartigen 7. Conference of Youth andere Jugend-Klimabewegungen aus der ganzen Welt kennenzulernen, mit ihnen zu kommunizieren und von ihnen zu lernen. Auf diese Weise werden sie dazu angeregt und motiviert, sich zu erheben und sich dem Kampf gegen die Klimakrise anzuschließen, die uns von der fossile Brennstoffe nutzenden Generation überlassen wurde, damit wir sie bewältigen. Für uns ist es nicht nur bloß irgendeine Konferenz. Es ist praktisch das Einzige, was wir haben!

Sie haben in einem anderen Zusammenhang erklärt, dass wissenschaftliche Ergebnisse sehr häufig von Entscheidungsträgern nicht genügend berücksichtigt werden, weil zwischen Wissenschaftlern, politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen der Gesellschaft eine große Kluft besteht.
Was können Nachwuchswissenschafter tun, um das zu ändern und diese Kluft zu schließen?
Um ehrlich und realistisch zu sein, die 17. Klimakonferenz wird nicht viel zur Lösung der Klimakrise beitragen. Wir müssen wirklich als junge Wissenschaftsgeneration und Zivilgesellschaft zusammenkommen und aus dem Chaos herausfinden. Wir brauchen jede Hilfe, die wir nur bekommen können. Die 7. Conference of Youth bietet eine riesige Chance, eine große und starke Jugendklimabewegung in Südafrika zu gründen, die mit dem Rest der weltweiten Bewegung verbunden ist und selbst nach der 17. Klimakonferenz etwas bewegen wird. Südafrika, und gewiss auch der Rest Afrikas, wird es schon sehr bald mit Millionen von Klimaflüchtlingen zu tun haben. Und das ist keine leichte Herausforderung, insbesondere dann nicht, wenn es sich dabei um eine sehr ungleiche Gesellschaft mit einer hohen Arbeitslosigkeit und großer Armut handelt. Um diese Kluft zu überbrücken, wollen wir die 7. Conference of Youth für so viele junge Menschen wie möglich zugänglich halten und sie in das Geschehen einbeziehen. Ich glaube, die Türen zu verschließen (wie bei den offiziellen Gesprächen der 17. Klimakonferenz) und potentielle junge Leute mit großartigen Ideen abzuweisen, wäre unverantwortlich und so, als würde man zukünftige Generationen mit der Klimakrise alleine lassen.


Der südafrikanische Nachwuchswissenschaftler Aluwani Nemukula, Doktorand am Institute for Water and Wastewater Technology der Durban University of Technology (DUT) in Durban/ Südafrika, gehört zur ersten Preisträger-Generation des 2009 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgelobten Nachwuchswettbewerbs „Green Talents – International Forum for High Potentials in Sustainable Development“. Sein Forschungsschwerpunkt ist die energetische Biomasseforschung, wobei ihn auch Faktoren wie Kohlenstoffbindung und die Gewinnung hochwertiger Metabolyten aus Mikroalgen interessieren. Im Rahmen seines „Green Talents“-Forschungsaufenthalts erforschte der 29-jährige Südafrikaner Nemukula am Fachbereich Bioverfahrenstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit seinen deutschen Gastgebern bestimmte Eigenschaften einer südafrikanischen Mikroalge. Ziel ist die Entwicklung eines integrierten Verfahrens zur nachhaltigen und energieeffizienten Herstellung erneuerbarer Metabolyten.

Eine hochkarätig besetzte deutsche Expertenjury hatte Aluwani Nemukula und weitere 14 Preisträger der ersten „Green Talents“-Wettbewerbsrunde im Jahr 2009 aus einem Feld von mehr als 150 Bewerbern aus 43 Ländern ausgewählt. In der zweiten Wettbewerbsrunde im Jahr 2010 wurden 20 Preisträger ermittelt – insgesamt hatten sich 234 Nachwuchswissenschaftler aus 57 Ländern beworben. Die diesjährigen 20 neuen Preisträger wurden aus einem Pool von mehr als 330 Bewerbungen ermittelt, die aus 59 Ländern eingingen. Sie kommen im Dezember zum „Green Talents Forum 2011“ nach Deutschland.

Ausführliche Informationen zum „Green Talents“-Wettbewerb und seinen bisherigen Preisträgern erhalten Sie auf der Website www.greentalents.de .
Weiterführende Informationen zur 17. UN-Klimakonferenz finden Sie hier http://unfccc.int/meetings/durban_nov_2011/meeting/6245.phpunfccc.int/meetings/durban_nov_2011/meeting/6245.php

Quelle: Internationales Büro des BMBF, Bonn. Redaktion: Länder / Organisationen: Deutschland Südafrika Global Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit

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