Robotische Spektroskopie in einem heterogenen Teleskopnetzwerk

Die Art und Weise, in der experimentelle Astronomie betrieben wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten radikal geändert. Bis in die 90er-Jahre wurden Beobachtungen von Astronomen vor Ort für die jeweils eigenen Projekte durchgeführt. Heute sind Beobachtungen weitgehend vorausgeplant und werden automatisiert abgearbeitet. Dies erhöht die Flexibilität und Effizienz der Nutzung der sehr teuren Teleskopzeit erheblich. Eine Automatisierung der Datengewinnung eröffnet auch eine neue Dimension, nämlich die in der Zeit. Automatisierte Teleskope können jede beliebige zeitliche Abfolge von Einzelbeobachtungen zu einem Objekt durchführen, dies wäre durch Beobachter, die für jeweils ihr eigenes Projekt verantwortlich sind, nicht zu leisten. Ziel dieses Projektes ist es, unser robotisches 1.2m Teleskop MONET in Südafrika in einen Verbund mit anderen robotischen Teleskopen am Ort zu einem heterogenen Teleskopnetzwerk zu integrieren und zu einem hoch-effizienten robotischen Spektroskopie-Teleskop auszubauen. Damit wird es möglich, Objekte aus großen Himmelsdurchmusterungen, für die zunächst nur Position, Helligkeit und Farbe bekannt sind, spektroskopisch nach zu beobachten, d.h. aus der Zerlegung des Lichts in seine Bestandteile, weitere Informationen wie die chemische Zusammensetzung oder die Geschwindigkeit zu bestimmen. Bei zeitlich variablen Quellen kann das dann auch entsprechend zeitlich aufgelöst erfolgen. Die Hauptarbeitspakete in dem Projekt sind die folgenden: - Design eines effizienten Spektrographen auf Grundlage der Vorarbeiten am SAAO, der sich einfach in das vorhandenen MONET Teleskop integrieren lässt; - Design einer automatisierten Datenaufbereitungssoftware; - Design für die Koordinierung eines heterogenen Teleskopnetzwerks; - Testbetrieb des Netzwerks und des Spektrographen am SAAO.