Verbundprojekt: Nachhaltige dezentrale industrielle Abwasseraufbereitung im ländlichen Raum am Beispiel des Geflügelschlachthofs Teilvorhaben: Entwicklung eines angepassten Abwasseraufbereitungskonzepts und Schaffung eines Innovationsforums für den Ergebnistransfer

Ziel des Verbundvorhabens ist die Entwicklung eines nachhaltigen und wirtschaftlichen Konzepts zur Abwasserbehandlung und Prozesswasserrecycling für KMUs im Bereich der Lebensmittelindustrie. Im Rahmen dieses Teilvorhabens soll am Beispiel eines Geflügelschlachthofs und in Zusammenarbeit mit einem deutschen KMU und einem tunesischen Forschungspartner eine Demonstrationsanlage zur Abwasserbehandlung konzipiert werden. Die Demonstrationsanlage schließt an die am Standort bereits vorhandene Vorbehandlung an. Hauptbestandteile sind eine Ultra-Filtration, eine Umkehrosmose und eine elektrochemische Behandlung des entstehenden RO-Konzentrats, wobei im Teilvorhaben vor allem die Konzeption und Auswertung der Membrantrennprozesse der Anlage erfolgt. Mit der gewählten Verfahrenskombination soll Prozesswasser wiedergewonnen werden, welches als Brauchwasser in dem Prozess oder als nährstoffhaltiges Bewässerungswasser wiederverwendet werden kann. Die Anlage wird durch Solarenergie und in Zukunft mit Biogas (Fermentation) mit Energie versorgt, um auch in ländlichen Regionen unabhängig von der Stromversorgung zu sein und einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu leisten. Dafür wird im Teilvorhaben die Solaranlage ausgelegt und beschafft sowie ein Konzept für die zukünftige Fermentation entwickelt. Des Weiteren wird im Teilvorhaben ein Konzept für die Behandlung entstehender Konzentrate entwickelt, welches als Grundlage für die im Verbundvorhaben angestrebte Nachhaltigkeitsüberprüfung der Verfahrenskombination mittels eines life-cycle assessments dient. Ein weiteres Ziel des Verbundvorhabens als auch des Teilvorhabens ist die Schaffung eines Innovationsforums, um die Projektergebnisse zu verbreiten und auf andere industrielle Prozesse zu übertragen. Dazu werden mehrere Workshops in Tunesien und Deutschland durchgeführt, in denen verschiedene Behandlungstechnologien und Best-Practice Beispiele von Experten anhand von Exkursionen erläutert werden.