Verbundprojekt: Softwaretool zur Identifizierung von emissionsarmen Prozessrouten entlang der Wertschöpfungskette "Umformen-Wärmebehandeln-Zerspanen" - Teilvorhaben: Datenbank mit Softwareschnittstelle und Optimierungsstrategie zur Identifizierung emissionsarmer Schmiedeprozesse

Um das Bewusstsein für die Produktionsemissionen in der Ausbildung künftiger Ingenieure und in der Industrie von heute zu stärken, müssen Hilfswerkzeuge zur Bewertung einer nachhaltigen Fertigung entwickelt werden. Auf der Grundlage solcher Bilanzierungswerkzeuge können Industrieunternehmen in der frühen Prozessentwurfsphase befähigt werden, nicht nur die Umweltauswirkungen ihrer Produkte zu bewerten, sondern auch vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um die durch die eigenen Produktionsprozesse verursachten Emissionen zu minimieren. Obwohl Umweltbewertungsprogramme auf der Grundlage von Lebenszyklusanalysen verfügbar sind, ist ihre Integration in CAD-Software bislang begrenzt. Computergestützte Schnittstellen zwischen solchen Programmen und modernen CAM-Softwaretools sind noch nicht entwickelt. Mit Blick auf die metallverarbeitende Industrie besteht darüber hinaus ein generelles Defizit dahingehend, dass aktuell übergreifende Datenbanken und Berechnungsprogramme fehlen, um Zerspanungsprozesse von Halbzeugen und umgeformten Bauteilen sowie die Umformprozesse selbst bzgl. ihres Footprints (PCF) bewerten zu können. Für das Projekt "Green ForHEAM" haben sich daher zwei Universitätsinstitute aus Deutschland und Tunesien zusammengefunden, um ein Softwaretool zur Auslegung von nachhaltigen Prozessen entlang der Wertschöpfungskette "Umformen-Wärmebehandeln-Zerspanen" gemeinsam mit Industriepartnern zu entwickeln. Das Institut für Umformtechnik (IFU) der Universität Stuttgart wird sich dabei mit der qualitativen und quantitativen Erfassung von Emissionsdaten von umformtechnischen Fertigungsstrategien und der Erstellung einer entsprechenden Datenbank beschäftigen. Weiter wird das IFU zur Entwicklung von Schnittstellen und einer Optimierungsstrategie für das Softwaretool, mit der gesamte Prozessketten für metallische Massivbauteile mit möglichst niedrigen PCF-Werten ermittelt werden können, unter Berücksichtigung der hierbei relevanten umformtechnischen Aspekte beitragen.