Verbundprojekt: Umweltfußabdrücke der tunesischen Tomatenproduktion unter Glas mithilfe erdeloser Anbausysteme unter Verwendung geothermischen Grundwassers; Teilvorhaben: Wissenschaftliche Entwicklung

Ziel des Projekts ist es, die Produktion von Tomaten durch den Einsatz von innovativen Methoden in modernen Gewächshaussystemen nachhaltiger und ressourcenschonender zu gestalten. Ein bedeutender Mehrwert des Vorhabens liegt darin, ein interdisziplinäres Forschungsteam aus Deutschland und Tunesien zu etablieren, das den Fokus auf eine datenbasierte Optimierung der Anbauverfahren, sowie deren Bewertungen durch die Analyse von Water Footprint (WFP) und Product Carbon Footprint (PCF) in Echtzeit legt. Kernstück der wissenschaftlichen Zielstellung ist die Analyse von WFP und PCF am Beispiel eines tunesischen Tomatenproduzenten mit hydroponischer Bewässerung unter Verwendung geothermischen Wassers, sowie deren Erweiterung durch die dynamische Berechnung im Verlauf des Kulturzyklus. Durch Untersuchungen zur verbesserten Defizitbewässerung (DI) wird das Potential der Wassereinsparung im geschützten Anbau von Tomaten und die Konsequenzen für eine angepasste Nährstoffversorgung ermittelt. Handlungsempfehlungen in Bezug auf die Sollwerteinstellung für Boden oder Substratfeuchtemessungen in nicht erdelosen Anbauverfahren werden zusätzlich erarbeitet, und an DI angepasste Düngestrategien entwickelt. Die technische Zielsetzung besteht in der Entwicklung eines vergleichenden Benchmark-Systems, welches als "Cradle-to-Gate"- Analyse sowohl den betriebsspezifischen, als auch den überbetrieblichen Vergleich der Tomatenproduktion unter Glas anhand von Methoden zur Bewertung und Quantifizierung von Umweltauswirkungen insbesondere Wasser und Energie ermöglicht. Um die Ergebnisse im Bereich der wasser- und nährstoffeffizienten Produktion, sowie zu deren Bewertung für Anbauer nutzbar zu machen, wird in Zusammenarbeit mit einem Softwareentwicklungsunternehmen eine online Plattform für das Datenmanagement entwickelt und als Referenz betrieben, womit Daten in beiden Ländern in Echtzeit zur Verfügung stehen werden.