Deutsch-kubanische Kooperation - Chimäre Antigenrezeptoren (CAR) - Immuntherapie gegen Krebs

Ziel des Vorhabens ist es, unter synergistischer Nutzung der wissenschaftlichen Vorarbeiten der kubanischen und der deutschen Arbeitsgruppe einen Austausch von Wissenschaftlern und Technologien sowie wissenschaftlichen Informationen zu erreichen, um innovative und effektive Immuntherapien für Patienten mit Krebs zu entwickeln. Krebserkrankungen stellen weltweit die zweithäufigste Todesursache dar. Insbesondere solide Tumoren im metastasierten Stadium sind nach wie vor nicht heilbar und es besteht der Bedarf nach neuen effektiven Therapien. In den letzten Jahren ist die Immuntherapie unter Verwendung chimärer Antigenrezeptoren (CAR) in den Fokus gerückt. Bei CAR handelt es sich um künstlich aus Tumorantigen erkennenden Antikörpern hergestellte Antigen spezifische Rezeptoren, die zusammen mit weiteren Komponenten per Gentransfer in Lymphozyten (z.B. T-Zellen), die zuvor den Patienten entnommen wurden, eingebracht werden können. Dort werden sie auf der Zelloberfläche der Lymphozyten exprimiert. Die so veränderten Lymphozyten sind nun in der Lage, Tumorantigene zu erkennen und zu lysieren und werden den Patienten zurück infundiert. Dieses Prinzip hat für bestimmte Leukämie- und Lymphomerkrankungen bereits erfolgreich Einzug in die Therapie gefunden. Für solide Tumorerkrankungen, beispielsweise Brust-, Lungen- oder Darmkrebs ist u.a. auf Grund des immunsupprimierenden Stromas, das diese soliden Tumoren umgibt, diese Art von Immuntherapie bisher nicht erfolgreich. Ziel ist es deshalb, gemeinsam unter Nutzung der jeweiligen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Vorarbeiten beider Centren effektive Immuntherapien unter Verwendung von neuartigen CAR der nächsten Generation, die die Probleme bei soliden Tumoren überwinden können, zu entwickeln und in präklinischen Studien am 3D-Zellkulturmodell zu testen.