Ziel der Messungen des über 3000 Quadratkilometer großen Observatoriums am Rande der Anden ist, die Quellen der höchstenergetischen Teilchen des Universums zu erforschen. Bereits 2007 – kurz nach Inbetriebnahme des Observatoriums – hatte die internationale Wissenschaftlergruppe im renommierten Science Magazin erste spektakuläre Ergebnisse veröffentlicht: Sie zeigten einen Zusammenhang der höchstenergetischen Teilchen mit massereichen schwarzen Löchern aus benachbarten Galaxien auf. Seitdem ergänzen und konkretisieren zahlreiche neue, vielbeachtete Messungen die Ergebnisse, darunter auch innovative Analysen von Studierenden und Wissenschaftlichen Mitarbeitern der Bergischen Universität. „Wir sind zuversichtlich, dass wir der Natur schon bald Rätsel von fundamentaler Bedeutung entlocken können, an denen sich die Wissenschaft seit fast 100 Jahren vergeblich versucht hat", so Prof. Kampert.
Die Arbeitsgruppe für Astroteilchenphysik um Prof. Kampert war mit rund 30 Mitarbeitern maßgeblich an der Entwicklungs- und Aufbauarbeit des größten Experiments der Welt beteiligt. So wurden an der Bergischen Universität u.a. die hoch empfindlichen elektronischen Kameras für die 27 großflächigen Spiegelteleskope des Observatoriums entwickelt und vor Ort aufgebaut sowie die schnelle, energiesparende Datenaufnahmeelektronik für 1600 solarbetriebene Teilchendetektoren, die sich auf einer Fläche von der Größe des Saarlandes verteilen.
Dr. Julian Rautenberg, Mitarbeiter in der Astroteilchenphysik, hat das zentrale Datenüberwachungssystem des Observatoriums entwickelt und auch die Koordination eines internationalen Wissenschaftlerteams übernommen, um in Kürze ein Steuerungs- und Überwachungsraum des Observatoriums u.a. an der Bergischen Universität Wuppertal aufzubauen.
Die Wissenschaftler der Pierre-Auger-Kollaboration planen zurzeit den Bau eines noch größeren Observatoriums. „Damit wollen wir Daten von bislang unerreichter Präzision und Statistik aufzeichnen“, so Prof. Kampert. Dafür müssen jedoch noch Techniken entwickelt und ein geeigneter Standort mit einer Größe von bis zu 30.000 Quadratkilometern auf der Nord- oder Südhalbkugel gefunden werden. Die Realisierung des internationalen Großprojektes wird neben dem Betrieb und der Weiterentwicklung des Observatoriums in Argentinien ein wichtiger Teil der Tätigkeiten von Prof. Kampert sein.
Kontakt
Prof. Dr. K.-H. Kampert
Bergische Universität Wuppertal
Tel.: 0202 - 439 - 2856
E-Mail kampert(at)uni-wuppertal.de