In den Regionalstudien wurde Lateinamerika traditionellerweise in seinen Beziehungen zu Europa und Nordamerika begriffen und abgegrenzt. Die transpazifischen Verbindungen und Kreuzungsbewegungen zwischen den asiatischen Welten und Kulturen und Lateinamerika sind dagegen bisher nur selten betrachtet worden. Das internationale Symposium mit dem Titel „TransPacífico. Konnexion und Konvivenz in AsiAmerika“ widmet sich der Erforschung dieser Dimension, die seit dem anfänglichen Zusammentreffen zwischen dem alten Kontinent und der neuen Welt immer präsent war – seit der „indischen“ Obsession des Kolumbus und der Durchquerung der zentralamerikanischen Landenge durch den spanischen Entdecker Vasco Núñez de Balboa im Jahr 1513.
„Die Tagung will einen Beitrag zur Analyse und zum Verständnis der dynamischen Räume und der Bewegungen in den transpazifischen Welten aus einer transarealen Perspektive leisten“, so Werner Mackenbach vom Institut für Romanistik. „Insbesondere beschäftigt sie sich mit Problemen des Zusammenlebens in AsiAmerika und ihren symbolischen Repräsentationen unter Einbeziehung der asiatischen Präsenz in Lateinamerika und der lateinamerikanischen in Asien.“
Im Mittelpunkt der Vorträge stehen die Verbindungen zwischen Lateinamerika und Asien in literarischen, essayistischen und philosohischen Texten von der iberischen Eroberung bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. Die Wissenschaftler erörtern zudem – mit Blick auf die Gegenwart – die Frage nach dem Potenzial Lateinamerikas als Region des Kontaktes und der Kreuzung unter den von der beschleunigten Globalisierung hervorgerufenen Konstellationen.
Das Symposium wird in Zusammenarbeit mit der Universidad de Chile und der Universidad de Costa Rica veranstaltet.
Kontakt:
Gabriele Penquitt
(Sekretariat Prof. Dr. Ottmar Ette)
Tel.: 0331-977-4250
E-Mail: gjp(at)uni-potsdam.de