Prof. Manfred Buchroithner, Direktor des Instituts für Kartographie der TU Dresden, begleitet das Projekt als wissenschaftlicher Berater, TUD-Absolvent Joseph Lademann unterstützt die Umsetzung vor Ort. Gefragt ist die Expertise der Dresdner Kartographen vor allem bei der modernen und attraktiven Visualisierung über Karten, Infotafeln und digitale Medien.
Mit dem neuen Geopark soll das einzigartige geologische Erbe der Region für den Tourismus zugänglich und damit bekannter gemacht werden. Ziel ist die Anerkennung als offizieller UNESCO Geopark. Von der Regionalhauptstadt Talca aus, etwa 240 km südlich von Santiago de Chile, soll eine 158 Kilometer lange Georoute bis zur argentinischen Grenze führen. An etwa 20 Punkten werden Aussichts- und Informationspunkte zu den geologischen Besonderheiten eingerichtet. Im Mittelpunkt stehen die Anden Zentralchiles mit ihren Schichtvulkanen und großen Lavafeldern, die heute von Flüssen durchquert werden und einzigartige Wasserfälle und Gesteinsformationen bilden. Eine besondere Attraktion sind die Laguna del Maule im Osten des künftigen Geoparks. Die riesige Caldera ist umgeben von vielen kleinen Vulkankegeln, wo noch heute erkaltete Lavaströme gut zu erkennen sind.
Joseph Lademann, der Anfang dieses Jahres am Institut für Kartographie sein Diplom gemacht hat, erarbeitet am Centro de Geomática der Universität Talca die fachlichen Grundlagen für den UNESCO-Antrag. Er hat unter anderem eine geologische Karte erstellt und konzipiert die Gestaltung der Infotafeln. Neben der Georoute, in einem ehemaligen Jesuitenkloster, soll unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Manfred Buchroithner ein naturwissenschaftliches Museum als Informationszentrum aufgebaut werden. In den kommenden Monaten wird bereits ein Buch zum Geopark erscheinen, das vor allem von den beiden Dresdner Wissenschaftlern erarbeitet wurde. Der noch namenlose Geopark in der Región del Maule wird nach dem Geoparque Kutralcura der zweite in Chile, in ganz Lateinamerika gibt es bislang erst drei Geoparks