Am 19. Januar 2015 wurde in Hamilton, Kanada, die Gründung des Projektzentrums »Biomedical Engineering and Advanced Manufacturing (BEAM)« offiziell besiegelt. Eine Delegation des Fraunhofer IZI, begleitet durch Vertreter der Stadt Leipzig sowie den Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, hat sich dazu mit hochrangigen Vertretern der Provinz Ontario, der Stadt Hamilton und der McMaster University getroffen, um im Rahmen eines Festaktes die Gründungsurkunde zu unterzeichnen.
Bis 2016 soll nun ein modernes Forschungsgebäude entstehen, in dem kanadische und deutsche Wissenschaftler gemeinsam innovative Produkte und Technologien für die personalisierte Medizin entwickeln werden. Lokalisiert im McMaster Innovation Park wird das Projektzentrum einen starken Fokus auf angewandte Forschung und Entwicklung im Bereich der Lebenswissenschaften und Biotechnologie legen und als Katalysator für die weitere erfolgreiche Entwicklung des Biotech-Standortes Hamilton fungieren. Die Forscherinnen und Forscher werden dabei insbesondere Entwicklungen in den Bereichen der regenerativen Medizin, Zelltherapie und innovativen Diagnostik vorantreiben.
Mehr als 60 Repräsentanten aus Industrie, Regierung und Wissenschaft waren zur feierlichen Unterzeichnung der Gründungsurkunde in der Art Gallery of Hamilton anwesend. Professor Mo Elbestawi, Vizepräsident für Forschung und internationale Angelegenheiten der McMaster University, erläuterte den anwesenden Gästen, warum diese Partnerschaft mit der renommierten Fraunhofer-Gesellschaft einen enormen positiven Einfluss auf die Stadt Hamilton haben wird. »Diese strategische Investition in Hamiltons Bioökonomie wird die Entwicklung hochinnovativer Technologien am Standort und deren erfolgreiche Vermarktung fördern, weitere Top-Talente und Risikokapitalgeber anziehen und Hamiltons Ruf als Zentrum der Gesundheitsforschung stärken«, so Elbestawi.
BEAM hat bereits ca. 8 Million CAD Fördermittel eingeworben, hälftig aufgeteilt zwischen der Stadt Hamilton und der Provinz Ontario. Das Management von BEAM wird von einem deutsch-kanadischen Expertenteam übernommen. Jonathan Bramson, Professor für Pathologie und Molekulare Medizin an der McMaster Universität sowie Canada Research Chair in Translational Cancer Immunology und Dr. Thomas Tradler, Leiter Business Development am Fraunhofer IZI wurden als geschäftsführende Direktoren berufen. John Brennan, Professor für Chemie und Biologische Chemie sowie Canada Research Chair in Bioanalytical Chemistry and Biointerfaces und Christopher Oelkrug, Gruppenleiter Immuntherapie und Onkologie am Fraunhofer IZI wurden zu Direktoren von BEAM ernannt.
Das zukünftige Managementteam brachte seinen Dank und die große Freude über den erreichten Erfolg zum Ausdruck. Bramson betonte vor allem die vielversprechenden Kommerzialisierungsaussichten von BEAM, welche er als Katalysator für die Entwicklung innovativer Produkte und Technologien für die personalisierte Medizin beschrieb. »BEAM wird stets offen für die gesamte wissenschaftliche Gemeinde sein. Unsere Erwartungen für BEAM sind unter anderem die Etablierung zahlreicher neuer Partnerschaften sowie eine Reihe von Unternehmensausgründungen innerhalb der kommenden fünf Jahre«, führte er aus und fügte hinzu, dass BEAM bereits das Interesse von mehr als einem Dutzend deutscher und kanadischer Unternehmen im Hinblick auf mögliche gemeinsame Projekte gewinnen konnte.
Über BEAM
Das Projektzentrum BEAM (Biomedical Engineering und Advanced Manufacturing) wird bis 2016 eine moderne Forschungsinfrastruktur auf ca. 2.000 m2 Fläche errichten und im McMaster Innovation Park in Hamilton, Kanada angesiedelt sein. Das an der McMaster University angegliederte Forschungszentrum soll dabei den Kern einer neuen Industriebranche am Standort Hamilton repräsentieren, die basierend auf Forschungs- und Entwicklungskooperationen Unternehmensausgründungen und Partnerschaften mit Unternehmen zur Kommerzialisierung neuer Technologien beitragen wird. BEAM wird angewandte Forschung in den Technologiefeldern zellbasierende Therapeutika, diagnostische Verfahren und Geräte, neuartige Biomaterialien sowie innovative Herstellungsverfahren und Automatisierung betreiben. Bereits laufende Projekte adressieren unter anderem neuartige Biosensortechnologien welche die Echtzeitüberwachung von Herstellungsverfahren für zellbasierende Therapeutika ermöglichen sowie die Entwicklung von Diagnostika und entsprechenden Herstellungsverfahren im Industriemaßstab für die Point-of-care Diagnostik.