StartseiteLänderAmerikaKanadaInternationales Netzwerktreffen zu nachhaltiger Stadtentwicklung

Internationales Netzwerktreffen zu nachhaltiger Stadtentwicklung

Was macht eine „ökologische“ Stadt aus und wie lässt sich nachhaltige Stadtentwicklung messen? Dieser Frage geht ein internationales Netzwerk nach. Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) ist Partner in diesem Netzwerk-Projekt. Es hat das Ziel, einheitliche Standards und Bewertungssysteme für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu finden. Mitte Oktober trafen sich Vertreter des Netzwerkes in Dresden.

Das Netzwerk „Tomorrow’s City Today – Eco-City Indicators, Standards and Frameworks“, das maßgeblich von Wissenschaftlern der Universität Westminster koordiniert wird, hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Stadtentwicklung weltweit zu erforschen und einheitliche Standards und Zertifizierungssysteme zu erarbeiten. Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung ist einer von sieben internationalen Partnern in diesem Projekt.

„Nachdem wir bei einem Auftakttreffen in Vancouver die Grundlagen breit diskutiert haben, ging es in den vergangenen Monaten bei regionalen Workshops darum, sich zu Standards, Indikatoren und Ansätzen der nachhaltigen Stadtentwicklung in Mitteleuropa, Nordamerika, Großbritannien und Asien Klarheit zu verschaffen“, erklärt Professor Bernhard Müller, Direktor des IÖR. Das Institut hatte im September mit dem Denksalon „Ökologischer Stadtumbau: Anforderungen – Möglichkeiten – Grenzen“ in Görlitz/Zgorzelec den deutschen Regional-Workshop veranstaltet. Dabei lag der Schwerpunkt auf Fragen des ökologischen Umbaus in bestehenden Stadtstrukturen der europäischen Stadt.

Mitte Oktober war das IÖR nun Gastgeber eines weiteren Treffens des Netzwerks. Vertreter renommierter Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Südkorea, den Niederlanden, Großbritannien und Kanada machten die Relevanz des Themas weltweit deutlich. Neben dem Koordinator der Initiative, Professor Simon Joss von der University of Westminster, London, zählte auch William Rees , bekannt als der „Erfinder“ des Ansatzes des „ökologischen Fußabdrucks“, zu den Teilnehmern.

Auf dem zweitägigen Treffen in Dresden wurden die Ergebnisse der Regional-Workshops vorgestellt und diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass die Fragen und Herausforderungen zur Umsetzung von Eco-Cities international sehr weit gefächert sind. „Während es in Asien vor allem um den Bau gänzlich neuer Stadtteile und ganzer Städte geht, stehen europäische Städte vor der Herausforderung, bestehende Gebäude und Quartiere ökologisch umzubauen“, sagt Dr. Stefanie Rößler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im IÖR. Alle Initiativen vereint das Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung – die Handlungsspielräume und Wege dahin können sehr unterschiedlich sein. In den nun anstehenden Regional-Workshops des zweiten Projektjahres sollen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, Planungssysteme und Akteursinteressen einen Schwerpunkt bilden.

Das Netzwerk wird vom Leverhulme Trust unterstützt. Den Grundstein für die aktuelle Arbeit bildet der so genannte Bellagio-Conference-Report. Das Papier entstand im vergangenen Herbst auf einer durch die Rockefeller-Stiftung geförderten Konferenz im italienischen Bellagio. 18 Experten aus 14 Ländern, unter ihnen auch Professor Bernhard Müller und Dr. Gerd Lintz vom IÖR.

Kontakt

Prof. Dr. Bernhard Müller / Dr. Stefanie Rößler
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)
Tel. +49 351 -46 79-211 / -46 79-268
B.Mueller(at)ioer.de / S.Roessler(at)ioer.de

Quelle: IDW Nachrichten / Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Niederlande Kanada Republik Korea (Südkorea) Themen: Netzwerke Umwelt u. Nachhaltigkeit

Projektträger